Touristen stillen Ihren (Wissens-)Durst
Solingen-Gräfrath – In der heißesten Zeit des Jahres konnten Touristen Ihren Durst am Ende der Korkenziehertrasse stillen und sich über die geplante Vernichtung von wertvollen Grünflächen informieren. Die Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ lud am Samstag 20.07.2013 Fahrradfahrer, Sportler und Wanderer zu einem erfrischenden Glas Wasser ein. Gleichzeitig erfuhren die Bürger, dass die wunderschöne Aussicht des Touristenmagneten Korkenziehertrasse nach dem Willen der Stadtplanung durch Bagger eingeebnet und als Gewerbegebiet verkauft werden soll. Dabei hat die Korkenziehertrasse nur zwei Stellen mit Panoramablick zu bieten. Bäume weg, Beton her. Auch die Bioland-Bauern sollen gehen. Biobauer Ischebeck wird aber nicht gehen. „Das ist unser Land – seit vielen Generationen“.
Die Initiative „Rettet das Ittertal“ richtet sich gegen diesen nutzlosen Flächenfrass. Denn viele voll erschlossene Gewerbeflächen in Solingen sind ungenutzt oder werden angeblich aus Geldmangel nicht saniert und nutzbar gemacht. Diese Altlasten legt die Stadtplanung unseren Kindern auf die Schultern. Und gleichzeitig sollen neue Grünflächen geopfert werden. Eine schwere und teure Last.
Auch die Folgen für das regionale Klima sind nicht absehbar. Ein von der Stadt Solingen vor Jahren beauftragtes Klimagutachten fordert: „keine Bebauung der Kuppenlagen der Talköpfe“ und warnt vor den Folgen einer weiteren Randbebauung des Ittertals. Durch die Bebauung der geplanten Gewerbegebiete im oberen und unteren Ittertal wird die Luft nicht mehr fließen und Schwüle wird Solingen, Haan und Hilden in den Würgegriff nehmen.
Fürkeltrath II soll das neue Gewerbegebiet am Ende der Korkenziehertrasse heißen. Und wie Fürkeltrath I wird es ein Geldgrab werden. Das sehr hügelige Gelände muss aufwendig nivelliert werden. Es entstehen Kosten, die selbst dem Stadtrat vor der Entscheidung zu dem Bebauungsplan nicht vorher offen gelegt werden. Verplempert Solingen hier wieder Millionen für nichts?