Frage 2

2.Welche Maßnahmen planen Sie zur Reduzierung des Flächenverbrauchs?

BfS: Fragen 1-3 zusammengefasst
“Die BfS spricht sich grundsätzlich für die Reaktivierung brachliegender Gewerbeflächen aus, dies muss Vorrang vor der Errichtung neuer Gebiete haben.
Sollten jedoch trotzdem – auch mit Blick auf die Wichtigkeit des Thema „Gewerbesteuereinnahmen“ für den Haushalt der Stadt – weitere Gewerbeflächen notwendig werden, muss dies immer im Einklang mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geschehen. An unserer bisherigen Haltung zum Ittertal wird sich auch in der kommenden Ratsperiode
nichts ändern.
Insbesondere die Reaktivierung von Brachflächen in Kombination mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Solingen sollte uns helfen, die schützenswerte Natur in unserer Heimatstadt zu erhalten und bewahren.” Jan Michael Lange, 25.08.2020

Bündnis 90/ GRÜNE:
„Wir wollen den Solinger Grüngürtel erhalten, den unsere Stadt im Gegensatz zu vielen andern noch besitzt. Dieser Grüngürtel wird zum Glück noch ergänzt durch Bachtäler, die sich wie Finger in den Siedlungsraum erstrecken. Aber dieser große Vorteil unserer Stadt ist sehr bedroht, die Täler werden immer schmaler.
In der von Stadtrat einstimmig beschlossenen Solinger Nachhaltigkeitsstrategie wurde das Ziel festgelegt, den Flächenverbrauch in Solingen ab 2030 zu stoppen, schon 2025 soll der Flächenverbrauch gegenüber dem heutigen halbiert werden. Wir haben uns im Vorfeld dafür eingesetzt, dass dieses Ziel gesetzt und nicht abgeschwächt wird. Jetzt kommt es darauf an, dass dieses gemeinsam mit wichtigen Akteuren wie z.B. der Solinger Wirtschaft gesetzte Flächen- und Planungsziel wirklich umgesetzt wird.

Dafür brauchen wir:
– Die vorrangige Wiedernutzung von Gewerbebrachen für produzierende Gewerbebetriebe. In den letzten Jahren wurde endlich die Wiedernutzung der großen Industriebrache Rasspe für Gewerbebetriebe angegangen, das sollte bei anderen Gewerbebrachen ebenfalls erfolgen.
– Ein stärkeres Engagement der Stadtplanung gegen die Ansiedlung weiterer Discounter auf Gewerbebrachen.
– Die Förderung des mehrgeschossigen Bauens im Gewerbe- und im Wohnungsbau.
– Den Stopp der Ausweisung von flächenfressenden Einfamilienhaussiedlungen im Außenbereich
– Die Nutzung ökologisch unbedenklicher Brachflächen und Baulücken und die Wiedernutzbarmachung von Leerständen.“
Juliane Hilbricht, 06.09.2020

CDU: Fragen 2-5 zusammengefasst
„Der Rat der Stadt Solingen hat im September 2018 die Nachhaltigkeitsstrategie verabschiedet. Ich und auch die CDU-Fraktion hat sich zu den Zielen bekannt und wir werden uns an deren Umsetzung intensiv beteiligen.“
Carsten Becker, 04.09.2020

DIE LINKE:
DIE LINKE setzt sich konsequent gegen die Zersiedlung unserer Stadt ein. Solche Pläne wurden und werden von uns grundsätzlich abgelehnt.
Es mag in begründeten Fällen Ausnahmen geben. Diese sind mit den betroffenen Anwohner*innen in einem echten demokratischen Beteiligungsverfahren zu klären. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Nachhaltigkeit für uns ein zentrales Thema in allen politischen Zusammenhängen darstellt.
Erik Pieck (siehe Frage 1), 31.08.2020

FDP:
“Eine lebendige und wachsende Stadt wie Solingen wird ihr äußeres Erscheinungsbild immer verändern, das macht eine lebendige Stadt aus. Dazu gehört auch, dass Flächen, die vorher unversiegelt waren, versiegelt werden.
Doch entscheidend ist, dass wir uns hier nicht im Klein-Klein einzelner Flächen verlieren, sondern das große Erscheinungsbild unserer Stadt im Fokus behalten. So können einst versiegelte Flächen wieder freigegeben werden, heute noch asphaltierte Plätze mit modernen Bodenbelägen ausgestattet werden, die Wasser durchlässig sind. Wenn wir das große Ganze im Blick behalten, auf Verbindendes aufbauen und ohne „Scheuklappen und Vorurteile“ gemeinsam nach Lösungen suchen, finden wir sicherlich am schnellsten Lösungen, die die Interessen aller Seiten ausreichend berücksichtigen.”
Raoul Brattig, 31.08.2020

SPD:
„In meiner bisherigen Amtszeit verfolge ich auf diesem Weg bereits sehr konkrete Schritte: die klare Bevorzugung von baulicher Verdichtung und Nutzung von Brachflächen. Das gilt für den Wohnungsbau ebenso wie für unsere Gewerbeflächen. Bei künftigen Bebauungsplänen muss dem Geschosswohnungsbau daher eine größere Bedeutung beigemessen werden – und das nicht nur mit Blick auf den dringend erforderlichen geförderten Wohnungsbau. Ich wünsche uns allen sehr, dass auch die Nutzung von Gewerbeflächen wieder wegkommt von ausschließlich großformatigen ebenerdigen Hallen. Aber dazu brauchen wir einen gesamtgesellschaftlichen Konsens – und auch Anreize für die Unternehmen. Beides kann eine einzelne Kommune nicht leisten.“ Tim Kurzbach, 06.09.2020

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