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Ein außergewöhnliches Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Wir – die Bürgerinitiative Rettet das Ittertal – bedanken uns bei allen Interessierten für die Aufmerksamkeit und Treue. Wir wünschen frohe Feiertage sowie ein friedvolles und vor allem gesundes 2021! |
Rückblick, Ausblick |
Vor guten einem Jahr haben wir als Bürgerinitiative überlegt, welche Aktionen wir im Kummunalwahljahr durchführen können. Von der Diskussion mit den Jugendvertretungen der Parteien, dem Dialog mit neuen Kandidaten für die verschiedenen Gremien bis zur Podiumsdiskussion mit den OB-Kandidaten. Was konnten wir umsetzen? Wenig, ehrlich gesagt. Auch uns haben die Umstände gebremst. Aber die Welt dreht sich weiter … Buschfeld Buschfeld ist weiterhin als mögliche Gewerbefläche im Regionalplan Düsseldorf (RPD) enthalten. Immerhin verfolgt die Stadt weiterhin das Ziel, das zu ändern und als Flächenalternative gewerbliche Brachflächen der Bezirksregierung „schmackhaft“ zu machen. Zusätzlich gibt es nach der Kommunalwahl einen neu zusammengesetzten Regionalrat. Hoffen wir, dass das Vorhaben gelingt. Wir bleiben dran. Auch droht weiteres Ungemach auf Regierungsbezirksebene. Es steht für das kommende Frühjahr eine Änderung des RPD an. Die Bezirksregierung möchte das bisherige 5-Hektar-Ziel streichen und so dem Flächenfraß Tür und Tor öffnen, d.h. es sollen zukünftig sehr viel leicher und ohne Begrenzung Grünflächen für Bebauungen jeglicher Art freigegeben werden können. Dagegen stellen sich zahlreiche lokale Bürgerinitiativen, die sich zu einem Initiativkreis pro Naturraum zusammengeschlossen haben. Kommunalwahl Ja, es hat eine Kommunalwahl gegeben. Der OB ist geblieben, und sonst? Es gibt neue Gesichter im Rat, den Bezirksvertretungen und in den Ausschüssen. Und auch neue Mehrheiten, die bereits in einzelnen Bezirksvertretungen überraschende Wahlausgänge bringen. Der bisherige für uns interessante Ausschuß (ASUKM) für Stadtentwicklung, Umwelt Klimaschutz und Mobilität ist jetzt auf zwei Ausschüsse aufgeteilt. Wir sind gespannt, welche Auswirkungen das haben wird. Vielleicht gelingt dadurch tatsächlich, mehr Nachhaltigkeit im städtischen Handeln zu verankern. Zum Beispiel bei Bebauungsplänen, die rechtzeitig zur Vermeidung einer unerwünschten Entwicklung erlassen und nachhaltig zum Beispiel mit Pflicht zur Solarnutzung, Vermeidung von Versiegelung, flächensparendem Bauen, Betonrecycling usw. ausgestaltet werden. Siehe zum Beispiel Wien. Bitte sofort bei Bebauungsplänen umsetzen, zum Beispiel Sparkasse, Omega, Börsenstraße, Stöcken 17, Mohnhofer Straße, Großmann, usw. Passend dazu läuft gerade eine Petition beim Bundestag und kann noch bis 08.01. 2021 unterzeichnet werden. Tunnelstraße Vielleicht hätte es die Gründung der „Bürgerinitiative Rettet das Biotop Tunnelstrasse“ gar nicht gebraucht. Solingen hat zusammen mit Bürgern eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und will diese auch umsetzen (!), zusätzlich hat man in der Stadt einen Beirat für Bürgerbeteiligung installiert und versucht, in vielen Themen Anwohner / Bürger in die Planung einzubinden. Und dann kommt quasi von heute auf morgen eine Planung auf den Tisch, die eine Fällung von 35 großen alten wertvollen Bäumen im Lochbachtal längs der Tunnelstraße zur Schaffung von Regenrückhalteanlagen vorsieht. Das würde das dortige Biotop nachhaltig (!) zerstören. Nur so haben sich die Anwohner Nachhaltigkeit nicht vorgestellt. Es hat eine gewisse Ironie, wenn ein Biotop zertört werden soll, um Auswirkungen der Klimakrise (Starkregen) zu bewältigen. Und wie man hört, gäbe es bauliche Alternativen, die die Bäume erhalten würden. Es wäre etwas komplizierter, vielleicht teurer, aber bestimmt sinnvoller. Ein Dialog mit den Betroffenen hilft. Bürgerinitiative Rettet das Biotop Tunnelstrasse Volksinitiative Artenvielfalt Zum Schluß dieses Newsletters möchten wir Aufrufen, die Volksinitiative Artenvielfalt, initiirt von NABU, LNU, BUND und anderen, durch Unterschrift zu unterstützen. Als BI Rettet das Ittertal unterstützen wir die Ziele der Volksinitiative und sobald wir an Infoständen o.ä. Unterschriften sammeln können, laden wir Sie dazu ein. Die Volksinitiative ist als Petition an den Landtag gerichtet und erfordert um Relevanz zu haben, echte Unterschriften auf Papier. Sie können uns gerne anschreiben, wenn sie einen Unterschriftenbogen benötigen oder abgeben möchten. Wir versenden diese und sammeln sie auch wieder ein, um sie der Zählung zuzuführen. Ich benötige eine Unterschriftenliste. |
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie erholsame Feiertage in bester Gesundheit, sowie einen guten Start für das Jahr 2021! |
Anregungen und Kommentare diskutieren wir gerne mit Ihnen: |
Impressum: Bürgerinitiative Rettet das Ittertal c/o Ingo Hill Baverter Straße 60 42719 Solingen Newsletter abbestellen |
Rettet das Biotop Tunnelstraße
Es ist schon erstaunlich, so quasi von heute auf morgen werden im Dezember Anwohner und Bezirksvertretung mit Plänen konfrontiert, die eine Fällung von 35 großen Bäumen im Lochbachtal vorsehen. Natürlich wird erwartet, dass „man das durchwinkt“, damit schon im Januar die Baumsägen knattern.
Warum und weitere Hintergründe schildert die Bürgerinitiative „Rettet das Biotop Tunnelstraße“:
In Ohligs droht die Zerstörung eines urwaldähnlichen Biotopes
Ausgansgssituation:
In Solingen-Ohligs im unteren Lochbachtal befinden sich 4 Regenüberläufe, welche nicht auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden können.
Da Auflagen der Bezirksregierung bis 2027 erfüllt werden müssen, will man jetzt einen Stauraumkanal an die Böschung des an der Tunnelstraße in Ohligs liegenden Biotops bauen.
Planung:
Dieser soll dann in ein riesiges betoniertes Entlastungsbauwerk auslaufen.
Der Kanal soll in einem Teil durch die Böschung vorgetrieben werden, in einem weiteren Teil soll zuerst die mit Altlasten verseuchte Erde ausgetauscht werden, da man sonst nicht die Arbeiter zum dann folgenden Rohrvortrieb dort hineinschicken kann.
Insgesamt werden 35 zum Teil alte Bäume gefällt, wobei nicht eindeutig ausgeschlossen werden kann, daß die über dem vorderen Rohrvortrieb liegenden besonders wertvollen alten Bäume nicht auch langfristig an Schädigung ihres Wurzelbereiches eingehen.
Im landschaftspflegerischen Begleitplan wird angenommen, daß das Biotop aufgrund der Lage im stark verdichteten, urbanen Raum wenig Aufenthaltsqualität für Tiere und daher eine geringe Artenvielfalt aufweist.
IST-Situation:
Das Gegenteil ist aber der Fall: gerade durch seine Lage als urwaldähnliches, nicht begangenes, über Jahrzehnte gewachsenes Biotop in Bahnhofsnähe inmitten von zunehmend total verdichtetem Raum (Hansa Viertel, Monhofer Feld) hat dieses Biotop eine extrem wichtige Funktion für vielfältige Arten, z. B. Fledermäuse und Vögel, die dort in großem Artenreichtum zahlreich sind.
Aber auch für den Bürger ist dieses Kleinod wichtig: in den Vorlagen wird darauf hingewiesen, wie wichtig Gewässerschutz für intakte Ökosysteme sei. Die Bedeutung von Bäumen bzw. Waldbiotopen wird überhaupt nicht erwähnt.
Auch gibt es keine Bewertung durch die Nachhaltigkeitstrategie in Bezug auf den Verlust der Bäume und die extreme Schädigung des Gesamtbiotops, unter anderem durch die mindestens 2jährige Bauzeit.
Die Bedeutung von Bäumen bzw. waldähnlichen Biotopen als thermische Ausgleichzonen und CO2 Speicher wird nicht in Bezug gesetzt zur als positiv beschriebenen Verbesserung der Gewässerökologie.
Insgesamt wird in der seit 2014 entwickelten Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Solingen der Bedeutung der Bäume im Klimawandel nicht Rechnung getragen.
Andere Städte gehen dazu über, in ihren urbanen Zentren kleine Waldbiotope, sogenannte „Tiny Forests“ mühsam zu errichten. Ohligs besitzt genau das als natürlich gewachsenes Biotop, und dies soll jetzt zerstört werden ?!
Unter dem Themenfeld: „Natürliche Ressourcen und Umwelt“ wird in der Nachhaltigkeitsstrategie als erstes strategisches Ziel folgendes formuliert: „Solingen erhält sowohl die innerstädtischen Grünflächen als auch die Naturräume (Stadtbiotope) auf dem Niveau von 2017 und weitet diese nach Möglichkeit noch aus.“
Kritik:
Im Bereich „Klima und Energie“ wird formuliert, daß bis 2030 die Folgewirkungen von Wetter Extremen wie Hitze, Sturm, Starkregen, schleichende Veränderungen deutlich abgeschwächt werden.
Durch den Bau des Stauraumkanals in diesem Biotop wird dem Bereich Starkregen Rechnung getragen, aber alle anderen Bereiche deutlich verschlechtert.
Es könnten hier noch viele andere Faktoren erwähnt werden, die aus unserer Sicht das Projekt in seiner aktuellen Planung in Frage stellen, und viele ungeklärte Fragen, die sich ergeben haben.
Wir akzeptieren, daß eine Sanierung im Gewässerbereich notwendig ist, erwarten aber, daß unsere Vorbehalte in Bezug auf die aktuelle Planung ernst genommen werden.
Es fehlen uns bisher externe Fachleute, die im technischen und auch naturschützerischen Bereich das Ganze gründlich unter die Lupe nehmen.
Auch wehren wir uns gegen den Zeitdruck, der jetzt von der Verwaltung seit Vorstellung des Projektes aufgebaut wird, vor allem angesichts der Problematik der Corona- Maßnahmen, welche bürgerliches Engagement extrem erschweren.
Wir haben eine Petition beim Landtag eingereicht, eine Bürgerin hat eine Beschwerde nach §24 der Gemeindeordnung abgegeben.
Unser Ziel ist es, mit ausreichender Zeit das Ganze in Ruhe zu beleuchten und gemeinsam mit der Verwaltung zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösung zu kommen.
Sabine Vogel
Bürgerinitiative „Rettet das Biotop Tunnelstraße“
Volksinitiative Artenvielfalt
Die nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben eine Initiative zum Artenschutz gestartet und fordern die Landesregierung auf, endlich in Sachen umweltgerechte Landwirtschaft, dem Schutz von Biotopverbünden, Artenschutz aktiv zu werden und den Flächenfraß zu stoppen.
Diese Massnahmen fordern wir seit Langem auch für das Ittertal. Daher unterstützen wir als „Rettet das Ittertal“ die Volksinitiative Artenschutz.
Gräfrather Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer gestorben
Mit großem Bedauern müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Udo Vogtländer nach schwerer Krankheit Ende Oktober gestorben ist. Als Bezirksbürgermeister war er für uns stets ansprechbar und sollte und wollte es nach der letzten Kommunalwahl auch noch weitere Jahre sein.
Erfüllt von Dankbarkeit trauern wir nun um unseren Gräfrather Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer.
Interessiert an seinem Umfeld, hatte er immer ein offenes Ohr für uns und trug mit uns den Wunsch, unsere schöne Umgebung zu erhalten. Unser tiefes Mitgefühl, diesen besonderen Menschen verloren zu haben, gilt seiner Familie.
Möge etwas von ihm in seinem Sinne weiterwehen.