Osterholz bleibt ! oder ?

Kalk oder Wald? Laut Aussage der Betreiber der Kalkwerke in Wuppertal-Vohwinkel an der Grenze zu Haan geht nur eins. Um den weiteren Abbau von Kalk zu ermöglichen, soll der Wald abgeholzt werden, um Platz für eine Abraumhalde zu schaffen. Andere sehen Alternativlösungen.

Durch die breiten Proteste, u.a. auch durch Waldbesetzung, gegen die Abholzung des wertvollen Baumbestandes im letzten Winter, ist die Idee entstanden, jetzt im Sommer gemeinsam (Betreiber, Politik, Anwohner, Protestler) nach Alternativlösungen zu suchen. Dazu gibt es mehrere Ansätze, die allerdings wahrscheinlich nicht einfach, weil technisch kompliziert, zu bearbeiten und zu bewerten sind.
Unsere Idee wäre zum Beispiel, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft die alten erschöpften Löcher wieder mit dem Abraum des neuen Lochs zu verfüllen, statt immer neue Halden aufzuschütten. Ist irgendwie logisch, aber vielleicht zu naheliegend und einfach, um eine Lösung zu sein.

Leider hat dann allerdings die Genehmigungsbehörde dem Antrag auf Waldrodung zum Zwecke einer Abraumhalde (und anderen Details) zugestimmt und jetzt ist fraglich, ob es noch zu einer Alternativlösungssuche zur Sicherung des für die Wirtschaft notwendigen Kalkabbaus bei gleichzeitigem Erhalt des für den Menschen (Klima, Flora, Fauna) notwendigen Waldes kommt.

Die Proteste gegen eine Abholzung des Osterholz gehen wieder los. Wer sich beteiligen will, findet hier https://osterholzbleibt.org/ die weitere Infos und Termine.

Klimabündnis Solingen

29.05.2021
Vertreter der Solinger Ortsgruppen des BUND, der Bürgerinitiative Rettet das Ittertal (BIRDI), des Evangelischen Kirchenkreises, von FridaysForFuture und ParentsForFuture in Solingen, dem Jugendstadtrat, von NABU, den Naturfreunden Theegarten und von der Ortsgruppe von Exctinction Rebellion haben sich am Samstag 29.05.2021 erstmals in einem digitalen Meeting getroffen, um in Solingen ein gemeinsames Bündnis zum Schutz von Natur und Umwelt einzugehen.

stripes NRW 1881-2020
stripes NRW 1881-2020

Die Verbände wollen sich in Zukunft gegenseitig unterstützen und so die gemeinsamen Ziele einer nachhaltigen Klima- und Umweltpolitik auf lokaler Ebene weiter voranbringen.

„Der Klimawandel ist eine nicht mehr wegzudiskutierende Bedrohung für unser Überleben auf diesem Planeten“, sagt Jakob Höroldt, Aktivist bei Extinction Rebellion und Mitinitiator des Bündnisses. „Wir müssen jetzt aktiv werden. Wir können uns nicht mehr auf später vertagen. Es reicht nicht mehr, wenn jede Organisation für sich allein demonstriert, aufklärt und ihren jeweiligen Fokus auf die generell dramatische Lage präsentiert. Wir müssen uns zusammen tun, um die Dringlichkeit sofortigen Handelns vor Augen zu führen. Wir begrüßen, dass es in Solingen schon eine Nachhaltigkeitsstrategie gibt, die das Jahr 2030 im Blick hat. Das darf keine Ausrede sein, bis dahin zu warten. Die Eisberge schmelzen jetzt, wir müssen alle auf allen Ebenen jetzt aktiv werden.“

Geplant ist Vernetzung, gemeinsames Handeln und gegenseitige Unterstützung bei Aktionen, Veranstaltungen und der Öffentlichkeitsarbeit.

Das erste relativ spontane Treffen fand noch unter Corona-Bedingungen online statt. Auch das zweite Treffen am Samstag, den 03. Juli um 17:00 Uhr findet wieder online statt.

Weitere Mitstreiter sind willkommen!
Infos gibt es u.a. hier.

22. Mai – Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Zum ´Internationalen Tag der biologischen Vielfalt´ am 22.5. hat der NABU NRW eine ernüchternde Bilanz gezogen:

NABU NRW:
„Die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in Nordrhein-Westfalen ist bedroht wie noch nie. Mehr als 45 Prozent unserer wildlebenden heimischen Tier- und Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste und sind somit in ihrer Existenz bedroht. …
Auch der vor einigen Tagen von Umweltministerin Heinen-Esser vorgestellte Umweltzustandsbericht 2020 leugne diese negativen Entwicklungen nicht. So ist der Flächenverbrauch seit 2017 wieder gestiegen, zeitgleich stagniert der Umfang der ausgewiesenen Naturschutzflächen, eine qualitative Verbesserung der bestehenden Schutzgebiete ist bisher nicht in Sicht, und auch der Naturwert der Agrarlandschaft als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist weiter gesunken. Laut aktuellem Umweltzustandsbericht ist das Land „weit entfernt“ davon, den angestrebten Zielwert beim NRW-Umweltindikator Artenvielfalt und Landschaftsqualität zu erreichen.“

Ein Erhalt der Biodiversität, also die Vielfalt an Arten, wird nur gelingen, wenn Tiere und Pflanzen nicht nur einen Lebensraum haben, sondern wenn diese Lebensräume auch verbunden sind, so dass die Arten „wandern“ können.
Daher ist eine zentrale Forderung von „Rettet das Ittertal“, die verbindene Funktion des Ittertals zwischen Rhein und Wupper zu erhalten und den oberen Rand des Ittertals nicht durch neue Gewerbegebiete zu verbauen und so die Verbindung zur Wupper abzuriegeln.

NABU NRW:
„Darüber hinaus sei landesweit eine deutlich bessere Vernetzung der vorhandenen Schutzgebiete anzustreben. Die Umsetzung eines solchen landesweiten Biotopverbundnetzes müsse zügig gelingen. Denn mehr Strukturen wie Hecken, Feldgehölze, blütenreiche Wegraine und Säume, würden die Situation für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten insbesondere der Agrarlandschaft verbessern.
„Der Schutz der biologischen Vielfalt muss aber auch endlich als Schutz unserer Lebensgrundlage verstanden und entsprechend als alle Ressorts verpflichtende Querschnittsaufgabe umgesetzt werden“, so die NABU-Landesvorsitzende Dr. Heide Naderer.

22.05.2021 Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Besuchen Sie hier die Webversion.
­ ­ ­ ­ Liebe Leserinnen und Leser,

aus aktuellen Anlaß möchten wir auf zwei Aspekte hinweisen, warum der Erhalt von Grünflächen grundsätzlich wichtig ist. Beide Aspekte sehen wir im Ittertal und möchten daher dafür werben, mit Flächenschutz schnell und einfach und (!) direkt vor der Haustüre anzufangen.
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­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Heute, am 22. Mai, ist internationaler Tag der biologischen Vielfalt.
UN-Generalsekretär Guterres:
„Ein gesunder Planet ist für die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung.
Doch die biologische Vielfalt nimmt in einem nie dagewesenen und besorgniserregenden Tempo ab und gerät immer stärker unter Druck.
Wir verbrauchen die Ressourcen schneller, als die Natur sie wieder auffüllen kann.
Wir müssen die Natur schützen, Ökosysteme wiederherstellen und unsere Beziehung zur Erde ins Gleichgewicht bringen.   …“ ­
­ ­ ­ ­ Was hat das Ittertal damit zu tun?
Das Ittertal stellt eine noch vorhandene grüne Verbindung zwischen dem Rhein und der Wupper dar. Diese Verbindung ermöglicht es, dass Tiere, wie zum Beispiel Fledermäuse, entlang dieser Verbindungen wandern können, dass die Populationen sich austauschen und so ihr Genpool vielfältig bleibt.
Werden die vorhandenen Grünflächen in Gewerbegebiete umgewandelt und die Verbindungen unterbrochen, verliert nicht nur der Mensch Naherholungsgebiete, sondern Flora und Fauna wird Lebensraum genommen.

Sie können übrigens noch bis zum 1. Juni die Volksinitiative Artenvielfalt mit Ihrer Unterschrift unterstützen. Infos gibt es hier. ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ Die Trockenheit läßt den Grundwasserspiegel sinken.

Das Solinger Tageblatt hat heute in einem Bericht zu den umstrittenen Änderungen des NRW-Landeswassergesetzes auch über die lokalen Folgen der zurückliegenden trockenen Jahre berichtet. Der ausgebliebene Niederschlag hat in unserer Region u.a. zu einem Absinken des Grundwasserspiegels geführt. Die Auswirkungen können wir alle daran erkennen, dass auch in unserer vermeintlich wasserreichen Region die Fichtenbestände in den Wäldern absterben. Die flachwurzelnden Fichten erreichen nicht mehr das abgesunkene Grundwasser.
Auch fallen im Sommer immer mehr Bäche trocken, weil Quellen versiegen, was wiederum schädlich für Wasserlebewesen und die biologische Vielfalt, siehe oben, ist.
Versiegelte Flächen verstärken das Problem noch, weil wegen der fehlenden Versickerunsflächen das Regenwasser über Kanalisationen wegegeführt werden muß. Auch dieses Wasser landet dann nicht mehr dort im Boden, wo es bisher versickerte und die Bäche speiste.
Jede versiegelte Fläche im Ittertal ist daher eine versiegelte Fläche zuviel und wird diesen Effekt verstärken. Im oberen Tal trocknen die Bäche aus, im unteren Talbereich kommt es zu Überschwemmungen, was dann wieder aufwendige Kanalbaumaßnahmen erfordert, siehe Tunnelstraße. ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ Der Erhalt von Grünflächen ist also auch immer ein Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und hilft, den Wasserhaushalt intakt zu halten.

Unsere Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ fordert seit Anfang an, Grünflächen im Ittertal auch unter den beiden oben beschriebenen Aspekten Biodiversität und Vermeidung von Versiegelung zu erhalten und den allgemeinen Flächenfrass zu beenden.

Grünflächen heizen sich nicht so stark auf wie versiegelte Beton- oder Asphaltflächen und sorgen für Kaltluftentstehung und lokale Luftströmungen. Diese Luftströmungen unterstützen eine natürliche Belüftung von angrenzenden städtischen Siedlungsflächen.

Auch Regen wird durch intakte Grünflächen aufgefangen, gepuffert und auf natürliche Art und Weise in den Boden geleitet, d.h. der Regen versickert und fließt zeitverzögert in Bäche und Flüße. Die Gefahren von Starkregen werden so natürlich und ohne weiteren Aufwand verhindert.

Eine Bebauung des Ittertals mit Gewerbeflächen versiegelt nicht nur die Flächen, sondern verriegelt zusätzlich auch die Biotop-Verbindung zwischen Ittertal und dem Tal der Wupper im Solinger Norden.

Die Konsequenz kann nur sein, die noch vorhandenen Flächen vor Bebauung zu schützen und somit Klima- und Naturschutz zu betreiben.
Der gerade noch so vorhandene durchgehende Grüngürtel rund um Solingen muß erhalten bleiben.
Bevor Grünflächen sinnlos geopfert werden, müssen brachliegende ehemalige Gewerbe- und Industrieflächen wieder nutzbar gemacht werden. ­ ­ ­ ­
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­ ­ ­ ­ Fragen, Anregungen und Kommentare gerne an
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­ Impressum:
Bürgerinitiative Rettet das Ittertal c/o Ingo Hill
Baverter Straße 60
42719 Solingen
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