22. Mai – Internationaler Tag der biologischen Vielfalt

Wanderung im Ittertal Foto RP-Dominik Schneider

Zum ´Internationalen Tag der biologischen Vielfalt´ am 22.5. hat der NABU NRW eine ernüchternde Bilanz gezogen:

NABU NRW:
„Die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in Nordrhein-Westfalen ist bedroht wie noch nie. Mehr als 45 Prozent unserer wildlebenden heimischen Tier- und Pflanzenarten stehen auf der Roten Liste und sind somit in ihrer Existenz bedroht. …
Auch der vor einigen Tagen von Umweltministerin Heinen-Esser vorgestellte Umweltzustandsbericht 2020 leugne diese negativen Entwicklungen nicht. So ist der Flächenverbrauch seit 2017 wieder gestiegen, zeitgleich stagniert der Umfang der ausgewiesenen Naturschutzflächen, eine qualitative Verbesserung der bestehenden Schutzgebiete ist bisher nicht in Sicht, und auch der Naturwert der Agrarlandschaft als Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist weiter gesunken. Laut aktuellem Umweltzustandsbericht ist das Land „weit entfernt“ davon, den angestrebten Zielwert beim NRW-Umweltindikator Artenvielfalt und Landschaftsqualität zu erreichen.“

Ein Erhalt der Biodiversität, also die Vielfalt an Arten, wird nur gelingen, wenn Tiere und Pflanzen nicht nur einen Lebensraum haben, sondern wenn diese Lebensräume auch verbunden sind, so dass die Arten „wandern“ können.
Daher ist eine zentrale Forderung von „Rettet das Ittertal“, die verbindene Funktion des Ittertals zwischen Rhein und Wupper zu erhalten und den oberen Rand des Ittertals nicht durch neue Gewerbegebiete zu verbauen und so die Verbindung zur Wupper abzuriegeln.

NABU NRW:
„Darüber hinaus sei landesweit eine deutlich bessere Vernetzung der vorhandenen Schutzgebiete anzustreben. Die Umsetzung eines solchen landesweiten Biotopverbundnetzes müsse zügig gelingen. Denn mehr Strukturen wie Hecken, Feldgehölze, blütenreiche Wegraine und Säume, würden die Situation für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten insbesondere der Agrarlandschaft verbessern.
„Der Schutz der biologischen Vielfalt muss aber auch endlich als Schutz unserer Lebensgrundlage verstanden und entsprechend als alle Ressorts verpflichtende Querschnittsaufgabe umgesetzt werden“, so die NABU-Landesvorsitzende Dr. Heide Naderer.