Der Wald ist weg

Aller Protest gegen die Abholzung und auch die Ideen für Alternativen haben die Entscheider nicht zu einem Umdenken bewegen können. Vermeintlich wirtschaftliche Gründe und durchsetzbare Rechtspositionen haben wieder zu vermeidbaren Verlusten geführt, die die Generation der Entscheider schlichtweg nie mehr beheben kann.

Banner Osterholz bleibt!
Der Wunsch bleibt als Mahnung


Was in Jahrzehnten im Osterholz, Wuppertal, gewachsen ist, ist in wenigen Minuten von Maschinen vernichtet worden. Es wurden nicht vereinzelt Bäume gerodet, sondern ein intaktes Biotope, ein gesunder Mischwald aus 1.500 Bäumen vernichtet.

Was weg ist, ist weg.

Holzernte
Gestapelt für den Abtransport

Es ist auch eine Form von Nachhaltigkeit. Es ist aber nicht die Form von Nachhaltigkeit, die man gemeinhin darunter versteht, wenn man Initiativen aufsetzt und versucht, ganzen Städten, Regionen oder einzelnen Projekten einen Nachhaltigkeitsanstrich zu verpassen.

Proteste im Osterholz 2022
Proteste im Osterholz 2022

Manchmal wäre Bewahren und Alternativen ernsthaft prüfen sinnvoller, als den vermeintlich einfachen und im Moment günstigeren Weg zu gehen. Letzteres betrachtet nämlich nicht die Folgekosten … aber Probleme in die Zukunft verlagern, können wir Menschen besonders gut (siehe auch die Diskussion um die neue EU-Taxonomie zu Atomstrom).

25.01.2022 Neues Jahr – neues Glück – scheinbar nicht für Bäume – Osterholz wird gerodet! Heute Demo in W

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Solingen, 25.01.2022

Der erste Newsletter im neuen Jahr …
und leider keine guten Nachrichten.

Aller Protest gegen die Abholzung und auch die Ideen für Alternativen bringen immer noch nicht die Entscheider zu einem Umdenken. Vermeintlich wirtschaftliche Gründe und durchsetzbare Rechtspositionen führen zu vermeidbaren Verlusten, die unsere Generation schlichtweg nicht mehr beheben kann.
Was Jahrzehnte gewachsen ist, ist in wenigen Minuten von Maschinen vernichtet. Da werden nicht in vereinzelt Bäume gerodet, sondern intakte Biotope vernichtet. Was weg ist, ist weg. Das ist auch eine Form von Nachhaltigkeit. Es ist aber nicht die Form von Nachhaltigkeit, die man gemeinhin darunter versteht, wenn man Initiativen aufsetzt und versucht, ganzen Städten, Regionen oder einzelnen Projekten einen Nachhaltigkeitsanstrich zu verpassen.

Manchmal wäre Bewahren und Alternativen ernsthaft prüfen sinnvoller, als den vermeintlich einfachen und im Moment günstigeren Weg zu gehen. Letzteres betrachtet nämlich nicht die Folgekosten … aber Probleme in die Zukunft verlagern, können wir Menschen besonders gut (siehe die Diskussion um die neue EU-Taxonomie zu Atomstrom).

Wovon reden wir?

Heute hat die Rodung von Osterholz begonnen.


Bei der Tunnelstraße haben diese Tage auch die Rodungsarbeiten begonnen.
Und am Westring wurden 2019 bereits über 300 Bäume gefällt und über die zugesagte Ersatzpflanzung hat auch noch keiner ernsthaft gesprochen. Immerhin gibt es dazu heute einen Tagesordnungspunkt in der Bezirksvertretung Gräfrath.

Aktuelle Infos zu Osterholz und einer für heute geplanten Demonstration, startend um 18:00 Uhr am Bahnhof Vohwinkel, gibt es u.a. hier:

Liveblog der WZ

Twitter von Osterholz Bleibt ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Hier wiederholen wir unseren Text aus 2021:
Osterholz ­ Abholzungen von gesundem Baumbestand sind nicht nur im Ittertal ein Thema. Auch in unmittelbarer Nachbarschaft in Haan und Wuppertal befindet sich ein Wald in akuter Not, weil die Kalkwerke dort eine neue Abraumhalde errichten wollen. Die Genehmigungsbehörden hat letztendlich vorzeitig grünes Licht gegeben, obwohl sich alle Seiten (Antragsteller, Stadt und Bürger) für diesen Sommer noch zu einer Alternativlösungssuche vereinbart hatten.
Aus unserer Sicht ist es nicht nachvollziehbar, warum hier die Genehmigungsbehörde, zumindest aus externer Sicht, vorzeitig entschieden hat und nicht die Alternativsuche abgewartet hat.
Ebenso verstehen wir nicht, warum die Kalkwerke ein Loch nach dem anderen buddeln und immer neue Abraumhalden aufwerfen. Warum wird mit dem Abraum der neuen Halde nicht wieder eine alte verfüllt? Das wäre Kreislaufwirtschaft und der Wald könnte bleiben.

Website von OsterholzBleibt! ­ ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ Der Erhalt von Grünflächen ist aktiver Klimaschutz.

Als Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ setzen wir uns für den Erhalt von intakten Grünflächen im Ittertal und darüber hinaus ein. Wir fordern den allgemeinen Flächenfrass zu beenden.

Grünflächen heizen sich nicht so stark auf wie versiegelte Beton- oder Asphaltflächen und sorgen für Kaltluftentstehung und lokale Luftströmungen. Diese Luftströmungen unterstützen eine natürliche Belüftung von angrenzenden städtischen Siedlungsflächen.

Auch Regen wird durch intakte Grünflächen aufgefangen, gepuffert und auf natürliche Art und Weise in den Boden geleitet, d.h. der Regen versickert und fließt zeitverzögert in Bäche und Flüsse. Die Gefahren von Starkregen werden so natürlich und ohne weiteren Aufwand verhindert.

Eine Bebauung des Ittertals mit Gewerbeflächen am oberen Rand des Tals zwischen Haan und Solingen bildet zusätzlich einen Riegel, der die Biotop-Verbindung zwischen dem Ittertal und dem Tal der Wupper im Solinger Norden unterbindet.

Die Konsequenz kann nur sein, die noch vorhandenen Flächen vor Bebauung zu schützen und somit Klima- und Naturschutz zu betreiben.
Der gerade noch so vorhandene durchgehende Grüngürtel rund um Solingen muß erhalten bleiben.
Bevor Grünflächen sinnlos geopfert werden, müssen brachliegende ehemalige Gewerbe- und Industrieflächen wieder nutzbar gemacht werden. ­ ­ ­ ­
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­ ­ ­ ­ Fragen, Anregungen und Kommentare gerne an
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­ Impressum:
Bürgerinitiative Rettet das Ittertal – Ingo Hill, Christian Robbin
c/o Coworking-Gräfrath
Nümmener Str. 17
42653 Solingen

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22.12.2021 Wir wünschen ein ruhiges Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr 2022!

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Ein turbulentes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Über die Weihnachtsfeiertage kehrt eine gewisse Ruhe ein und es ergibt sich nicht zuletzt auch durch Corona die eine oder andere Gelegenheit, das Jahr mit seinen zahlreichen Ereignissen zu reflektieren.
Keine Angst, hier kommt jetzt kein Jahresrückblick.

Wir schauen vielmehr nach Vorne und sind gespannt, welche Veränderungen tatsächlich beginnen. Als Gesellschaft haben wir viel „Change / Veränderung“ vor uns, wenn wir unsere Entscheidungen nicht mehr unter den Aspekten „schneller, weiter, höher“ treffen wollen, sondern wenn wir tatsächlich nachhaltig, also bewahrend, handeln möchten.

Wir werden uns im Rahmen unserer Möglichkeiten auch im kommenden Jahr weiterhin für den Erhalt von Grünflächen und Biotopen einsetzen und wenn nötig, den Finger heben.

Zusätzlich haben wir diesen Monat noch ein paar Infos:

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­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Petition 1:
CDU und FDP lehnen Volksinitiative ab – „Ohrfeige für den Naturschutz“ ­ Trotz schwieriger Corona-Bedingungen im letzten Jahr und in der ersten diesjährigen Jahreshälfte haben über 115.000 Bürger*innen in NRW die Petition für mehr Artenvielfalt unterzeichnet. Auch in Solingen wurden von  Umweltverbänden und auch von uns Unterschriften gesammelt, nur leider hat die Regierungskoalition in NRW im November die Petition abgelehnt. 

„Mit Empörung reagieren die nordrhein-westfälischen Landesverbände des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und des Naturschutzbund Deutschland (NABU) auf die Ablehnung ihrer gemeinsamen Volksinitiative Artenvielfalt NRW durch die Regierungsfraktionen CDU und FDP im Landtag. „Damit wird eine Riesenchance für den Erhalt der Artenvielfalt in NRW vertan. Der dramatische Schwund an Pflanzen- und Tierarten ist neben der Klimakrise eine existentielle Zukunftsfrage. Anstatt die von mehr als 115.000 Menschen in NRW unterstützen Forderungen für ein ‚Handlungsprogramm Artenvielfalt‘ als Rückenwind für umfassendes Handeln anzunehmen, werden mickrige, unverbindliche und teils peinliche Alternativen angeboten“, so die Naturschutzverbände. Dass in der gestrigen spätabendlichen Landtagsdebatte seitens der CDU-Sprecherin zum Beispiel mehr Straßenbegleitgrün als Beitrag zur Artenvielfalt angeführt wurde, spreche für sich. Auch der Vorschlag nach einem Runden Tisch löse keines der Probleme. Die Fraktionen von SPD und Grünen unterstützten hingegen das Anliegen der Volksinitiative.“ Zitat von der Homepage der Volksinitiative ­ ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Petition 2:
Mehr Artenvielfalt im öffentlichen Grün ­ Wer jetzt innerlich grummelt kann direkt aktiv werden. Es läuft noch bis Mai eine weitere Petition, die darauf abzielt,  öffentliche Flächen ökologisch sinnvoll anzulegen und zu pflegen. Damit soll auf öffentlichem Grün ein einfacher Beitrag geleistet werden, um das Insekten- und Artensterben aufzuhalten.
Hier geht es zur Webseite der Petition.

Hier kann bei OpenPetition direkt unterzeichnet werden.

Gerade fehlen übrigens noch 74 Unterzeichner bis zum Sammelziel. ­ ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Etwas für Hobby-Biologen:
Tree of Life Explorer ­ Ein vor mehr als neun Jahren vorgestellter online abrufbarer „Baum des Lebens“ umfasst nun mehr als 2,2 Millionen auf der Erde lebende – beziehungsweise erst vor Kurzem ausgestorbene – Spezies.
Der interaktive Überblick ist unter OneZoom.org einsehbar und kann stufenlos vergrößert werden. Zu erkunden sind auf einem scheinbar endlosen Baum alle bekannten Arten von Lebewesen und ihr Verhältnis zueinander, also etwa, wann der letzte gemeinsame Vorfahr gelebt hat. Die für das Projekt verantwortlichen Biologen sprechen vom „Google Earth der Biologie“. Für 85.000 Spezies ist in dem Projekt ein Bild hinterlegt, für viele ist außerdem angegeben, wie gefährdet sie sind.
Quelle: heise.de ­ ­ ­ ­ ­
­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Und zum Schluß eine kleine Anregung:
Verpackungen ­ Wir alle freuen uns über ein liebevoll eingepacktes Geschenk. Das ist gut so und eine Form der Wertschätzung vom Schenkenden an den Beschenkten. Oft ist die Gestaltung der Verpackung aufwendiger als der Inhalt, oft sogar eine Mogelpackung. Hoffentlich nicht bei echten Geschenken, aber eben häufig bei Gütern des täglichen Bedarfs.

Zu Weihnachten gehören Verpackungen dazu. Aber manchmal ist dabei weniger sicherlich mehr, zumindest unter dem Aspekt der Müllvermeidung.

Und das geht auch im täglichen Einkauf, zum Beispiel in den beiden Unverpackt-Läden in Solingen:

HANNELISE – in SG-Wald, Walder Kirchplatz 26
und
groß & KLEIN – in SG-Ohligs, Keldersstr. 11 ­ ­ ­ ­ ­
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Wir wünschen frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes Jahr 2022.


Ihr / Dein Team von „Rettet das Ittertal“ ⭐️
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­ ­ ­ ­ Fragen, Anregungen und Kommentare gerne an
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­ Impressum:
Bürgerinitiative Rettet das Ittertal – Ingo Hill, Christian Robbin
c/o Coworking-Gräfrath
Nümmener Str. 17
42653 Solingen

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Flächenverbrauch in NRW in 2020 rückläufig

Das NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Der Flächenverbrauch in Nordrhein-Westfalen für neue Siedlungs-und Verkehrsflächen hat im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Nach aktuellen Zahlen von IT-NRW und Auswertung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) wurden im Jahr 2020 pro Tag zusätzlich rund 5,7 Hektar für Siedlung und Verkehr in Anspruch genommen. Im Vorjahr 2019 lag der Verbrauch bei 8,1 Hektar pro Tag.

Das klingt wie ein Erfolg, aber 5,7 Hektar pro Tag (!) sind immer noch ziemlich viel. Auf die Bewohner*innen von NRW umgerechnet bedeutet das eine jährliche Zunahme der Siedlungsfläche um 307 m² pro Einwohner*in.

Es werden auch noch nicht wieder die Werte während der vorherigen Landesregierung erreicht. Im Jahr 2018 lag der Flächenverbrauch bereits bei 5,2 Hektar, nach 6,3 Hektar im Jahr 2017. Leider sind nach einer Umstellung in der Statistik im Jahr 2015/2016 die Werte ab 2017 nicht mehr mit den Vorjahreswerten vergleichbar.

Quellen:
Pressemeldung
Flächenbericht 2020 des LANUV