Sanieren vor neu bauen

Es sind nicht nur Gewerbeflächen, die auf grünen Wiesen oder Waldstücken entstehen sollen. Es werden auch weiterhin zahllose Quadratkilometer Naturraum für Straßenneubauten geopfert.

Verschiedene Bürgerinitiativen kämpfen teilweise schon länger gegen Straßenneubauprojekte auf verschiedenen Ebenen, also gegen neue Landes- oder Bundesstraßen ebenso wie gegen kommunale Neubauten, die nur kurzfristig Entlastung bringen und vielmehr langfristig zu nur noch mehr Verkehr führen. Auf der Strecke bleibt letztendlich der anwohnende Mensch und die Natur.

Genau wie neue Gewerbeflächen auf der grünen Wiese frisst auch der Straßenneubau Land. Einmal den Wald gerodet, den Acker zubetoniert, ist die Natur für Jahrzehnte verloren.

In Solingen, Hilden, Langenfeld macht der Autobahnneubau nicht mal Halt vor einem Naturschutzgebiet. Der vierzügige Ausbau der A3 soll u.a. auf dem Naturschutzgebiet Ohligser Heide erfolgen.
Man fragt sich, was ist der Status „Naturschutzgebiet“ eigentlich wert?
–> siehe 3reicht!

Verschiedene Bürgerinitiativen, zu den auch Rettet das Ittertal gehört, Fridays For Future NRW, Parents For Future und andere Gruppen haben eine Petition an die NRW Minister Neubauer (Wirtschaft) und Krischer (Umwelt) gestartet, um die Forderung nach Sanierung statt Neubau von Straßen zu forcieren.

Die Petition kann hier nachgelesen und unterzeichnet werden.
Verkehrsinfrastruktur sanieren vor Neubau!

Bike-Party – Rauf auf´s Rad: Ausprobieren ist angesagt!

Der Lenkungskreis EKUN (Energie, Klima, Umwelt und Natur) lädt am 25. Mai von 16:00 bis 19:00 Uhr zur Bike-Party in die Gläserne Werkstatt.

Ein Markt der Möglichkeiten präsentiert Wege zum Wiedereinstieg in (E-) Fahrradmobilität, auf einer Teststrecke können erste Kontaktversuche mit einem Lastenrad unternommen werden. Das Programm bietet Bastelaktionen und Fahrradinspektionen, Sicherheitschecks, Fahrradcodierungen und Repariertipps. Auch die Themen Gesundheit und Radeln ohne Alter werden in den Fokus gerückt und Sie werden einige skurrile Drahtesel bestaunen können. Bei einem Geschicklichkeitsparcours kann man die eigenen Fähigkeiten auf die Probe stellen. Wie es dann wirklich geht zeigen die VELOS bei Ihrer Akrobatikshow. Ergänzend hierzu lädt der Kubus „Weltoffen und Fair“ alle durstigen Radler:innen zu einer Limo-Verkostung ein.

Gartenparty macht Lust auf Natur

Am 20. April, pünktlich zum Start der Gartensaison, fand in der Gläsernen Werkstatt eine „Gartenparty“ statt.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Kubus EKUN, Energie, Klima, Umwelt und Natur hatten die Arbeitsgruppe zum Thema Naturnahes Gärtnern und friedvolle Nachbarschaft am Gartenzaun eingeladen.

Die Solinger Schiedsleute stellten mit dem Vortrag „Grün an der Gartengrenze – auf gute Nachbarschaft“ der Obfau der Stadt Solingen, Susanna Dretzke, ihr offenes Beratungsangebot rund um das Schiedsamt vor. Konflikte an der Grundstücksgrenze lassen sich meist ohne Anzeige und Rechtsstreitigkeiten mit Hilfe der Schiedsleute schlichten.
Kontakt: Amtsgericht-Solingen – Streitschlichtung

Tipps zur „Naturnahen Gartengestaltung“ und viel Wissenswertes rund um Pflanzen gab es anschließend von der Gärtnermeisterin Anja Berger.
Beispiele für eine einfache Umwandlung von lieblosen Steinvorgärten in blühende Oasen und Vorschläge für eine sinnvolle Pflanzenauswahl, die die heimischen Insekten und Vögel erfreut, gab es kostenlos.
Kontakt: Die Gartenschule

Parallel zu den Vorträgen konnten beim NABU Solingen Nistkästen gebaut werden oder das Projekt „Mehr Platz für Falter“ entdeckt werden.
Kontakt: NABU-Solingen

PM: Buschfeld – es ist Zeit zum Handeln!

Solingen, 21.03.2024

Fast alle Ratsfraktionen haben der Bürgerinitiative Rettet das Ittertal in den vergangenen Tagen zugesichert, dass das Landschaftsschutzgebiet Buschfeld dauerhaft geschützt bleiben soll.
Es ist deutlich: Die ganz große Mehrheit des Solinger Rates will, dass der Regionalplan Düsseldorf, der auf Buschfeld zurzeit ein potenzielles Gewerbegebiet vorsieht, geändert wird.

Die Stadtverwaltung hat jetzt die Bezirksregierung angeschrieben und dort die Aufforderung, Buschfeld aus dem Regionalplan herauszunehmen, platziert. Damit folgt sie dem seit 2015 fünften Ratsbeschluss für die Erhaltung von Buschfeld als Landschaftsschutzgebiet. Die Bürgerinitiative begrüßt diese erneute Initiative der Stadtverwaltung und fordert:

„Die Stadt sollte jetzt nach dem Anschreiben der Bezirksregierung dranbleiben und darauf dringen, dass diese das Thema Buschfeld schnell dem dafür zuständigen Regionalrat zur Entscheidung vorlegt“, so Ingo Hill als Sprecher der Bürgerinitiative und ergänzt: „Alle Bedingungen sind erfüllt, es gibt ausreichend für Gewerbe nutzbare Flächen im Stadtgebiet und es müssen keine weiteren wertvollen Naturflächen mehr in Anspruch genommen werden. Es ist den Bürgerinnen und Bürgern daher nicht mehr vermittelbar, wenn jetzt nicht im Sinne von Umwelt- und Klimaschutz gehandelt wird.“

2012 hat die Stadt zur Neuaufstellung des Regionalplans bebaubare Gewerbeflächen angemeldet. Seitdem sind in Solingen deutlich größere zusätzliche Gewerbebrachen durch Firmenschließungen oder Verlagerungen entstanden, als die Fläche von Buschfeld ausmacht.
Es sind also sogenannte Ausgleichsflächen vorhanden.
Der Gewerbeflächenverbrauch in Solingen ist zudem deutlich geringer als er zum Zeitpunkt der Aufstellung des Regionalplans 2012 prognostiziert wurde.

„Wir raten allen Beteiligten, Verwaltung und Politik die vorhandenen Gewerbegebiete und Gewerbebrachen für eine weitere künftige gewerbliche Nutzungen zu sichern, statt darauf hinzuarbeiten, weitere Naturflächen des Solinger Grüngürtels zu zerstören.“ formuliert Christian Robbin für die Bürgerinitiative und ergänzt: „Dies ist der Auftrag der einstimmig vom Rat beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie.“

Das Naturgebiet Buschfeld hat in den zunehmenden Hitzesommern eine immer wichtiger werdende Ausgleichsfunktion für das umfangreiche umliegende Wohngebiet. Weiterhin grenzt Buschfeld an drei Seiten unmittelbar an Naturschutzgebiet an und hat so große Bedeutung für viele Vogel- und Fledertierarten im Ittertal und den angrenzenden Biotopen.
Solange Buschfeld im Regionalplan als Gewerbegebiet ausgewiesen ist, kann die
Bezirksregierung Düsseldorf bei der derzeit geplanten Neuaufstellung des Landschaftsplans die Stadt Solingen gegen ihren Willen zwingen, Buschfeld den Status eines Landschaftsschutzgebietes zu entziehen, da die Vorgaben des Regionalplans bei der städtischen Landschaftsplanung zu beachten sind.