Buschfeld bleibt Grünfläche

In der März-Sitzungswoche des Regionalrates Düsseldorf hat am Donnerstag, dem 20.03.2025, der Regionalrat mit einer Mehrheit von 18:13 für den Antrag der Stadt Solingen gestimmt.
Gemäß Ratsentscheid hatte Solingen beim Regionalrat beantragt, das Gebiet Buschfeld, was im aktuellen Regionalplan als ASB-Fläche (Allgemeiner Siedlungsbereich) ausgewiesen ist, in eine Fläche für „Allgemeinen Freiraum- und Agrarbereich“ (AFA) umzuwandeln.
Damit stimmt der Regionalrat dem Antrag der Stadt Solingen zu, die bisherige Landwirtschaftsfläche Buschfeld auch zukünftig als solche in den Flächenplanungen auszuweisen und nicht mehr als Potenzialfläche für Gewerbe, was in einer ASB-Fläche möglich ist, vorzuhalten.
Der Regionalrat folgt mit dieser Entscheidung seinem Planungsausschuss, der bereits eine Woche vorher am 12.03.2025 mit 11:9 Stimmen den Antrag befürwortet hatte.

Jetzt ist es Aufgabe der Bezirksregierung, das entsprechende Regionalplan-Änderungsverfahren in Gang zu setzen. Erfahrungsgemäß dauert der Prozess einige Zeit, bis im Regionalplan das Gebiet Buschfeld formell als AFA-Gebiet auswiesen wird.

Mensch und Natur freut es auch ohne formelle Gebietsauszeichnung, bleibt doch das Ittertal und die Naturschutzgebiete entlang der Itter eine Versiegelung durch Bebauung erspart.
Zumal auch mit dieser Saison die Umstellung auf eine ökologische Bewirtschaftung der Ackerfläche begonnen wurde und somit der ökologische Wert steigt.

Buschfeld und „Gewerbegegner“

Das Solinger Tageblatt hat am Samstag, 15.03.2025 einen kurzen Bericht zur Abstimmung des Planungsausschusses des Regionalrates mit einer völlig unpassenden Überschrift betitelt:

Buschfeld: Gewerbegegner in Wald feiern einen wichtigen Etappensieg

Als Bürgerinitiative, die sich seit vielen Jahren u.a. für den Erhalt von Buschfeld als landwirtschaftliche Fläche einsetzt und durch viele Gespräche mit der örtlichen Thematik „Gewerbeflächen“ vertraut ist, müssen wir feststellen:

Alle uns bekannten Befürworter von Buschfeld als Grünfläche haben ein grundsätzliches Interesse daran, Gewerbe in Solingen zu ermöglichen, zu erhalten und so Arbeitsplätze in der Region zu halten.

Unsere Position als Bürgerinitiative ist es, die ausreichend leerstehenden oder brachliegende Gewerbeflächen im Stadtgebiet weiter für Gewerbe zu nutzen und diese Flächen nicht dem Gewerbe „wegzunehmen“. Wir lehnen eine fortschreitende Versiegelung im bereits dicht bebauten Ittertal ab.
Wir propagieren vielmehr eine vorrangige Innenentwicklung der Stadt und fordern, den Grüngürtel um Solingen zu erhalten.

Zum Hintergrund:
Nach langer Vorlaufzeit hat die Stadt Solingen die Entscheidung des Stadtrates umgesetzt und beim Regionalrat eine Änderung des Regionalplans beantragt. Ziel der Änderung ist es, Buschfeld nicht mehr als potenzielle Fläche für Gewerbe auszuweisen.
Am 12.03.2025 hat der Planungsausschuss des Regionalrates diesem Antrag positiv mit 11:9 Stimmen zugestimmt.
Am 20.03.2025 wird der Regionalrat abschließend abstimmen.

Eisvogel, Zwerg und Wissenschaft

… und wie sie um das Tafelsilber im Solinger Grüngürtel ringen

Veranstaltung in der Gläsernen Werkstatt am 22. Februar 2024, 17:00 Uhr
– anschließend Diskussion –

Die Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ und der „Kubus Energie-Klima-und-Natur“ der gläsernen Werkstatt laden zu einem humorigen Vortrag, der unseren wunderschönen Grüngürtel rund um Solingen vorstellt, ein.

Eisvogel, Zwerg und Wissenschaft werden um das Tafelsilber im Solinger Grüngürtel ringen und den Zuhörern spannende Fakten und neue Perspektiven aufzeigen.
Es werden selbst komplizierte Gutachten den Bürgerinnen und Bürgern auf humorvolle Art zugänglich gemacht und doch die wichtigen Fakten in verständlichen Worten und Bildern erklärt.
Anschließend stehen die Vortragenden für Fragen und offenen Austausch zur Verfügung.

Laut Wikipedia „gilt der Klingenpfad als einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderwege im Bergischen Land. Beschauliche Pfade durch Wälder, über Höhenzüge und vorbei an historisch bedeutsamen Punkten prägen das Bild dieser behutsam in die Natur eingebetteten Wanderstrecke.“
75 km Klingenpfad im Grüngürtel rund um Solingen

„Ersatz-Gewerbeflächen für Buschfeld g e f u n d e n – Buschfeld gerettet“

Wir begrüßen den erstmalig einstimmigen Ratsbeschluß vom 07. April 2022, zur Rettung von Buschfeld als Grünfläche. Unsere Pressemeldung dazu:

Der Solinger Stadtrat beschloss am 07.04.2022 zum 4. Mal – diesmal erstmals einstimmig – das im Solinger Landschaftsplan als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Buschfeld dauerhaft als Grünfläche zu bewahren und dazu einen Antrag auf Änderung des Regionalplans zu stellen. Schon am 26.03.2015 hatte der Solinger Stadtrat beschlossen: „Buschfeld soll BSLE-Fläche (Bereiche zum Schutz der Landschaft und der Erholung) werden und, wie bisher, Landschaftsschutzgebiet bleiben.“ Dieser Beschluss erfolgte nach einem Gutachten, dass erhebliche negative Auswirkungen eines Gewerbegebietes auf das umliegende Naturschutzgebiet „Mittleres Ittertal und Baverter Bachtal“ und auf das Klima umfangreicher benachbarter Wohngebiete feststellte. Und er basierte auf gleichlautenden Forderungen der Umwelt- und Naturschutzverbände, des Landschaftsbeirates und der Bezirksvertretung Wald. Die Bürgerinitiative Rettet das Ittertal, die seit 10 Jahren dafür kämpft, dass wesentliche Flächen des Ittertals nicht mehr als potentielle Gewerbeflächen eingestuft werden und als Natur- und Klimaraum erhalten bleiben, begrüßt einen neuen Anlauf, die Solinger Position zu Buschfeld auch im Regionalplan zu verankern.

Der Sprecher der Bürgerinitiative Ingo Hill skizziert die nächsten Schritte:

„Es ist nun Aufgabe des Oberbürgermeisters Tim Kurzbach und der Stadtverwaltung, in den nächsten Monaten die Bezirksregierung Düsseldorf aufzufordern, dem Regionalrat die Herausnahme Buschfelds zu empfehlen. Dann könnte es – nach 10 Jahren des Ringens – endlich soweit sein, dass die Vernunft siegt. Wir fordern die Ratsfraktionen, und insbesondere SPD und CDU auf, ihren bei der Kommunalwahl wiederholten öffentlichen Zusagen für den Erhalt Buschfelds Taten folgen zu lassen. Dies sollte jetzt auf der Ebene des Regionalrats geschehen, nachdem die Umsetzung der vorherigen drei Stadtratsbeschlüsse dann im Regionalrat – jeweils an den Vertreter*innen von CDU und FDP – scheiterten. Aufgrund der veränderten Mehrheitsverhältnisse und der Zusagen der Solinger CDURatsfraktion wäre eine Mehrheit im Regionalrat für den Antrag diesmal gegeben.“

Teil des aktuellen Ratsbeschlusses ist eine Formulierung, die die FDP noch hineinschrieb. Dadurch sollen potentielle Flächen an Stelle des wegfallenden Buschfelds benannt werden.
Dr. Cornelius Arendt von der Bürgerinitiative Rettet das Ittertal betont dazu:

„Ein Blick ins Brachflächenkataster der Stadt Solingen, zu dem die Bürgerinitiative in intensivem Austausch mit dem gerade ausgeschiedenen Stadtdirektor Hartmut Hoferichter war, zeigt:
Seit dem 12.03.2012, dem Datum, an dem der Stadtentwicklungsausschusses zur Anmeldung von Gewerbeflächen für die Neuaufstellung des Regionalplans (Regionales Gewerbeflächenkonzept für das Bergische Städtedreieck) den Umfang der hier infrage kommenden Brachflächen beschlossen hat, sind im großen Umfang durch Firmenaufgaben- oder -verlagerungen neue Brachflächen hinzugekommen. Die seitdem neu entstandenen Brachflächen übertreffen die Fläche Buschfeld bei weitem. Und zwar ohne zusätzlichen Umweltschaden, ohne zusätzliches Hochwasser, ohne zusätzlichen Klimaschaden – einfach indem Gewerbefläche auch Gewerbefläche bleibt und eben nicht für, vorgeblich lukrativere, Fremdnutzungen umgewidmet wird. Dabei waren die 2012 dem Regionalrat gemeldeten Flächenansprüche der Stadt Solingen schon damals und wiederholt durch die Bezirksregierung als stark überzogen und politisch motiviert gerügt wurden. Auch der reale Flächenverbrauch fiel Jahr für Jahr weit niedriger aus.
Die Produktionswelt ist nun einmal im Wandel und es kommen Jahr für Jahr auch neu-verlassene, meist voll entwickelte, alte Gewerbeflächen als Brachflächen hinzu.
Werden diese wieder für Gewerbe genutzt, braucht Niemand die letzten Wald- und Grünflächen zu betonieren und wir können den Solinger Grüngürtel erhalten, auf den wir Solinger stolz sind. Wir fordern die Solinger Politik und die Stadtverwaltung auf, diesen Paradigmen-Wechsel, der auch in der einstimmig vom Rat beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt wurde, endlich umfassend zu vollziehen und eine an die Notwendigkeiten der Zeit angepasste Stadtplanung anzugehen. Diese muss den Anforderungen entsprechen, die sich aus den Veränderungen der Wirtschaftsstruktur, der Klimakrise und dem Verlust der Artenvielfalt ergeben. Nicht zuletzt die Pandemie hat jeden empfinden lassen, wie wohltuend Naturraum für die unmittelbare Wohn und Arbeitsumgebung ist.“