Das Jahr fängt mit Baumassnahmen an …

Der Zweckverband Erholungsgebiet Ittertal hat uns gebeten, folgenden Hinweis auf seine Massnahme zu veröffentlichen. Dem kommen wir gerne nach.

Instandsetzung eines Hangwegs im Ittertal

Anfang des Jahres 2017 setzt der Zweckverband Erholungsgebiet Ittertal  den mittleren Hangweg sowie die Decke des Wanderparkplatzes im Bereich Ittertalstraße/ Breidenmühle im Ittertal instand. Der mittlerweile in die Jahre gekommene Waldweg bekommt eine neue Schotterdecke und wird an zeitgemäße Baustandards angepasst.

Die Durchführung der Maßnahme ist witterungsabhängig. Die Arbeiten starten voraussichtlich am 13.01.2017 und dauern rund drei Wochen. Während dieser Zeit sind der mittlere Hangweg und der Wanderparkplatz nur sehr eingeschränkt nutzbar. Zum Ende der Gesamtmaßnahme wird der Parkplatz für zwei Tage gesperrt, da er eine neue Decke erhält.

Vorsorglich weist der Verband darauf hin, dass Fahrzeuge, die auf dem Parkplatz abgestellt sind, rechtzeitig entfernt werden müssen. Besucher des Ittertals werden gebeten, auf den Parkplatz Mittelitter in Solingen oder die Walder Straße in Haan auszuweichen.

Alle Maßnahmen sind mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW, der Landschaftsbehörde Kreis Mettmann und den Städten Haan, Hilden und Solingen abgestimmt.

Mit dem BIRDI-Kalender durch das Jahr 2017

Wir haben aus den Zusendungen zu unserem Fotowettbewerb einen Fotokalender über das Ittertal erstellt. Seid dieser Woche steht der Kalender zur Verfügung.

BIRDI wirbt mit dem Kalender für den Erhalt und Ausbau des Biotopverbundes Ittertal

Der Kalender zeigt idyllische Landschaftsaufnahmen  – Siegerfotos eines Wettbewerbs, den BIRDI ausgerufen hatte und dem viele Solinger Bürger gefolgt sind. Dazu bieten die Kalenderrückseiten vielfältigen Lesestoff. Von der Geographie über die Bedeutung des Ittertales für Naherholung, Freizeit, Frischluft und Klima bis hin zur Frage, warum die Gräfrather Kinder nicht vom Klapperstorch gebracht werden. Die kommen nämlich aus der Quelle der Itter im „Heiligen Born“.

Eine Betrachtung über die fruchtbaren Böden des Tales gibt zu bedenken, dass es Jahrtausende gebraucht hat, bis sich diese aus dem Ausgangsgestein entwickelt haben. Eine Bebauung mit Gewerbegebiete würde alles zerstören. Gelistete Hofläden belegen, wie viel das Ittertal aktuell noch an regionaler Ernährung zu bieten hat. Man erfährt auch, dass das Getreide für unsere täglichen Brötchen zum Beispiel in Fürkeltrath wächst.

Auf vier Seiten werden dann die vier von der Stadt geplanten Gewerbegebiete vorgestellt: Piepersberg-West, Fürkeltrath 2, Buschfeld, Keusenhof.

Und schließlich gibt es einen Überblick über das Tal – vom Flugzeug betrachtet. Ein Rückblick auf die von BIRDI veranstaltete Fahrradtour von der Quelle bis zur Mündung der Itter dient als Beispiel für den hohen Freizeitwert des Tales. Ausblick ist am Ende die Hoffnung der bei BIRDI versammelten Bürger: die Stadt möge das Potential dieses Biotopverbundes für Solingen als lebens- und liebenswerte Wohnstadt erkennen, bewahren und ausbauen.

Wer den Kalender bestellen möchte, darf gerne mindestens 5 € spenden und wenn gewünscht, für den Versand noch 2 € drauflegen.

Bitte einfach eine kurze Mail an schicken, um Adresse und Konto für Überweisung abzustimmen.
Wir machen es ehrenamtlich, daher vielleicht etwas umständlich aber immer mit Herz …

Bürgerinitative „Rettet das Ittertal“ BIRDI gratuliert zum Nachhaltigkeitspreis

Klimaschutz und Nachhaltigkeit bitte auch im Ittertal befördern!

Die Bürgerintiative „Rettet das Ittertal“ BIRDI gratuliert Solingen zur Verleihung des Sonderpreises „PartnerStadt – Nachhaltige Infrastrukturen lokal und global“ durch das Bundesumweltministerium. BIRDI dankt insbesondere den Fördervereinen für die Städtepartnerschaften mit Jinotega/Nicaragua und Thiès/Senegal für ihr jahrzehntelanges Engagement. Gleichwohl erlaubt sich BIRDI danach zu fragen, wie die in der Ferne verfolgten Ziele vor der eigenen Haustüre umgesetzt werden:
In Thiès förderte Solingen die Rehabilitierung von Ökosystemen. Warum lässt Solingen dann das Ittertal mit seiner noch bestehenden Artenvielfalt nicht einfach unangetastet? Warum will die Stadt die für die regionale Ernährung so wertvollen Böden zubetonieren? Zumal rund 50 ha Gewerbeflächen in der Stadt brach liegen?
In Thiès werden mit Solinger Unterstützung städtische Grünflächen eingerichtet und das Hochplateau aufgeforstet – wie passt das zu den aktuellen Plänen, die Solinger Baumschutzverordnung zu kippen und eine Halle mit fragwürdigem wirtschaftlichen Konzept in ein mehrere Städte verbindendes Naherholungsgebiet bauen zu lassen?
In Thiès setzt sich Solingen für Wasserschutz ein. Wäre der Erhalt des Ittertales nicht eine wunderbare Wasserschutzmaßnahme vor Ort, die zudem nichts kostet?
Bereits 2012 wurde Solingen für seine nachhaltige Kooperation mit den Nachbarstädten ausgezeichnet. Düsseldorf plant jetzt, die Itter an ihrer Mündung aus der Verrohrung zu befreien. Könnte Solingen nicht ähnlich handeln und mit dem Ausbau des Biotopverbundes eine regionale, auch touristisch interessante Kooperation der Städte entlang der Itter entwickeln?

2012 wurde Solingen vom Umweltministerium auch für seine Bürgerbeteiligung mit dem Sonderpreis für „Governance und Verwaltung“ ausgezeichnet. BIRDI fragt: Wo wird beim Ittertal der Bürgerwille beachtet? 90% der 2015 zum Thema Gewerbegebiete online befragten Bürger betonten, dass sie das Ittertal nicht bebaut haben wollen.

Finales Gesamtgutachten Ittertal vorgestellt

Im ASKUM stellte am Montag Abend die Gutachterin von BKR Aachen den Nachtrag zum Gesamtgutachten vor. Dieser Nachtrag fasst die Nachuntersuchungen an, die durch die Eingaben bei der Bürgerbeteiligung angeregt wurden. Im wesentlichen wurden die Bereiche Klima, Erholung und Biotopverbund erneut betrachtet. Kurz zusamengefasst lautet die Empfehlung, Fürkeltrath 2 und Pipersberg-West können bebaut werden, ohne dass negative Auswirkungen auf das Ittertal zu befürchten seien.

Also können alle aufatmen, die schon die Flächen geistig verplant hatten.

Im Kleingedruckten, also in den inhaltlichen Ausführungen auf vielen Seiten vorher, wird das durchaus kritischer dargestellt: „keine der Flächen ist hinischtlich der Wirkung einer Bebauung unkritisch für das Ittertal“. Es ist nur eine Frage der Gewichtung, was beim Fazit überwiegt. Aber das durchschaut am Ende sowieso keiner mehr, das liest keiner und bewertet niemand ausgewogen, weil letztendlich politisch entschieden wird.

Wir haben ein paar Anmerkungen:

  1. Die Entscheidungen, welche Gebiete im Regionalplan bleiben und als Gewerbegebiete entwickelt werden können und wo sich das neue Leuchtturmprojekt „Bergische Arena“ ansiedeln darf, hat der Rat im September bereits getroffen. Ohne die Endfassung des Gutachtens abzuwarten!

    Als Bürger fragt man sich, wozu eigentlich das ganze Gutachtentheater, wenn es letztendlich nicht berücksichtigt wird?

  2. Im Frühjahr wurden wir Bürger beteiligt und durften die vorläufigen Ergebnisse des Gutachtens kommentieren und Nacharbeiten zur Präzisierung anregen.
    Eine wesentliche Forderung aus der Bürgerschaft war, die kumulative Wirkung im oberen Ittertal zu untersuchen, wenn von Haan-Ost bis zum Gräfrather Stadtkern alle vorhandenen und geplanten Gewerbegebiete entwickelt, d.h. bebaut sind.

    Und das Ergebnis? Es gibt dazu keine Aussage. Diese Frage wurde schlichtweg ignoriert und somit nicht untersucht. Laut Gutachterin gehören Untersuchungen zum Bestand und entsprechende Wechselwirkungen nicht zum Untersuchungsgegenstand. Daher macht das Gutachten dazu keine Aussage. Es wurde lediglich untersucht, ob Piepersberg-West und Fürkeltrath 2 sich wechselseitig beeinflussen würden. Ergebnis siehe oben.

    Als Bürger fragt man sich, wozu eigentlich eine Bürgerbeteiligung, wenn die da geäußerten zentralen Sorgen zur baulichen Verdichtung einfach so ignoriert werden?

  3. Im neuen Entwurf des Regionalplans ist das Ittertal als Biotop-Verbund zweiten Ranges eingezeichnet. Das ist immerhin ein gewisser Erfolg. Leider ist die Schlussfolgerung dann nicht, es muss alles dafür getan werden, die Situation zu verbessern, sondern, man vernimmt förmlich ein Durchatmen, dass es nur „zweiten Ranges ist“. Das legitimiert die weitere Gewerbeflächenentwicklung ohne Auflagen. Dass der Biotopverbund weiter besteht auch wenn die Schneise bei Piepersberg auf 135m reduziert wird, wurde durch die Betrachtung von zwei aus unserer Sicht ungeeigneter Tierarten belegt: die Fledermausart „Großer Abendsegler“, der in großen Höhen mehrere 100km zurücklegt und der kleine „Hirschkäfer“, der so immobil ist, dass er sowieso nicht über den Roggenkamp kommt.

    Als Bürger fragt man sich, schaut man bewusst nicht genauer hin, weil man das Ergebnis fürchtet?

  4. Und zum guten Schluss findet sich in der Zusammenfassung des Gutachtens eine klitzekleine redaktionelle Änderung, die das Gesamtergebnis komplett auf den Kopf stellen kann.
    Im jetzt vorgelegten finalen Gutachten für den Planungsraum Ittertal steht unter 4.3.4 (Seite 115) „Empfehlungen“:
    „- an den Standorten Piepersberg-West und Fürkeltrath II insbesondere den Flächenbesitz der Wirtschaftsförderung als Gewerbegebiet zu entwickeln …“

    Zuvor stand im bisherigen Entwurf und in der Öffentlichkeit diskutierten Gesamtgutachten unter 4.2 (S. 92) unter „Fazit und Empfehlungen für das weitere Vorgehen im Ittertal“:
    „-  an den Standorten Piepersberg-West und Fürkeltrath II den Flächenbesitz der Wirtschaftsförderung als Gewerbegebiet zu entwickeln …“

    Der Unterschied ist beträchtlich.
    Es bedeutet letztendlich, dass nicht nur der momentane Flächenbesitz der Stadt zu Gewerbegebiet werden könnte (ca. 45% der bisherigen Planungsflächen) sondern bis zu 100% oder sogar darüber hinaus. Diese kleine redaktionelle Änderung durch Einfügen von „insbesondere“ verändert die Gesamtaussage des Gutachtens beachtlich! Dadurch werden jetzt doch wieder die potentiellen Gesamtflächen möglich, die vorher u.a. wg. „Unwirtschaftlichkeit“ rausgefallen waren.

    Als Bürger fühlt man sich da schlicht veräppelt! Die Stadt dreht sich ihr Gutachten, wie es ihr passt.