Klimagutachten im ASUKM vorgestellt

05.02.2015 Klimagutachten im ASUKM vorgestellt

Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität der Stadt Solingen wurde am Montag 2.2.2015 das neue Klimagutachten von der Authorin Frau Dr. Steinrücke, Universität Bochum, vorgestellt.

Ein Klimagutachten, das eigentlich kein Klimagutachten ist.
Auf Nachfrage erklärte Frau Dr. Steinrücke, dass man das Gutachten nicht als Klimagutachten bezeichnen können, schließlich werden „nur“ die Kaltluftentstehungspotentiale der geplanten Gewerbeflächen und dadurch bedingte Luftströmungen untersucht. Zu einem echten Klimagutachten gehöre mehr. Aber das Gutachten trägt nun mal diesen Namen und man hat es nicht angepasst.
… ein Schelm, wer Absicht unterstellt …

Es ist ein Mosaiksteinchen im Paket der notwendigen Gutachten und Stellungnahmen, die die Politik zur Entscheidungsfindung über die Ausweisung neuer Gewerbegebiete zu Rate zieht.

Richtig viel Neues gibt es durch dieses neue Gutachten nicht, eher Bestätigungen des bekannten Kuttler-Gutachtens aus den Neunzigern:

Die geplanten neuen Gewerbeflächen sind klimatische Gunstflächen, die die Kaltluftentstehung fördern. Allerdings wirken diese Gunstflächen eher regional und ein Einfluß auf die Stadtgebiete Wald und Innenstadt sei nicht zu erwarten. Dass diese Flächen aber auch Auswirkungen auf unsere Nachbargemeinde Haan hat/ haben könnte, beleuchtet das Gutachten nicht.
… ein Schelm, wer feststellt, dass es von Solingen beauftragt wurde …

In der mündlich gegebenen Erläuterung hat Frau Dr. Steinrücke auch klargestellt, dass neue Gewerbeflächen z.B. am Piepersberg und Fürkeltrath unbedingt grüne Freiflächen rund um versiegelten Flächen brauchen, um die Erwärmung des Klimas abzumildern und damit nicht ein großflächiges Gewerbeband von Haan-Ost, Fürkeltrath II, Fürkeltrath I, Piepersberg Ost und West entsteht. Außerdem müssten Auflagen (z.B. Dachbegrünung oder für Regenwasser offene Parkflächen) bei einer Bebauung vorgeschrieben werden.

Sinnvollerweise würde man vor einer Vermarktung der Flächen diese Auflagen festschreiben, damit potentielle Investoren wissen, was auf Sie zukommt. Leider hat die Stadtverwaltung in der Sitzung gleich klargestellt, dass dies aus ihrer Sicht nicht geht und sie es nicht für sinnvoll hält, diese Auflagen z.B. in einen Bebauungsplan zu schreiben. Man wüßte ja nicht, was für ein Investor kommt könnte.

Bedeutet letztendlich aber auch, die Stadt hat keinen Plan und keine Strategie, in welche Richtung sich die Stadt entwickeln möchte. Es bleibt bei dem Versuch, Flächen auf Verdacht und Vorrat zu schaffen.

Einen Knaller und Einblicke in sein Politikverständnis lieferte Herr Ulrich Müller von der FDP.
Auf die Feststellung der Gutachterin, dass der Verlust an Gunstflächen für Kaltluftentstehung in den nächsten zwanzig Jahren zu einer deutlich höheren Anzahl an Sommertagen mit einer kritischen hoher Gesundheitsbelastung führen wird, antwortete er mit der witzig gemeinten Bemerkung, dann würde er nicht mehr leben.
… nachfolgende Generationen scheinen ihn nicht zu interessieren …

Einen Bericht des Tageblattes zur Vorstellung des Klimagutachtens finden Sie hier.

Morgenpost zieht ein erstes Fazit der Bürgerbefragung

03.02.2015 Morgenpost zieht ein erstes Fazit der Bürgerbefragung

Die Solinger Morgenpost hat ein erstes Zwischenfazit gezogen:

Zitat:

„Die mit Abstand meisten Kommentare (146) gaben die Bürger bislang zu These 1 ab: „Die Stadt Solingen will auch künftig Standort für wirtschaftliche Entwicklung sein“. Die allgemein gehaltene Aussage lädt offenbar dazu ein, verstärkt die eigene Sichtweise zum Thema „attraktiver Wirtschaftsstandort“ zu äußern. Viele Kommentare betonen, dass nicht allein Gewerbeflächen für die wirtschaftliche Entwicklung eine Rolle spielen würden. Von größerer Bedeutung seien die Gewerbesteuer und die Verkehrsanbindung, um im Wettbewerb mit den Nachbarstädten konkurrieren zu können. Hier liege eher das Problem und nicht in einem Mangel an Gewerbeflächen. Es gelte, erst einmal die bestehenden Flächen zu nutzen. Zu dieser These fanden sich auch zahlreiche Kommentare, die auf die vermeintliche Banalität der Aussage abzielten. Diese Zielsetzung sei so doch selbstverständlich, wer könne dies ablehnen?

Am zweithäufigsten kommentiert wurde bislang These 3: „Die Stadt Solingen wird, wo immer dieses möglich ist, die gewerbliche Nachnutzung von leerstehenden Gewerbeflächen (Brachen) bevorzugen, um den Freiraum zu schützen“. Zahlreiche Kommentare begrüßen zwar die Absicht der Stadt und stimmen diesem Ansinnen grundsätzlich zu. Jedoch kritisieren viele Nutzer, dass die Realität eine andere sei. Viel zu oft würden Brachflächen nicht als Gewerbeflächen verwendet, sondern dort Discounter angesiedelt. Weitaus weniger Kommentare gibt es bislang zu den vorgeschlagenen sechs Flächen. Zuspruch erhält aufgrund seiner Lage und Verkehrsanbindung das Gewerbegebiet Schrodtberg und das Rasspe-Gelände. Keusenhof sehen die Kommentatoren aufgrund der Erschließungskosten und der topografischen Lage als ungeeignet an. Fürkeltrath II verfüge zwar über eine gute Autobahnanbindung, da auf einem Teil der Fläche aber Bio-Landwirtschaft betrieben wird, lehnen die Nutzer hier eine Gewerbefläche eher ab.“

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

Infoveranstaltung zur Bürgerbefragung

29.01.2015 Infoveranstaltung zur Bürgerbefragung

Rund 100 Interessierte haben die Info-Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Bürgerbefragung zu Gewerbegebieten besucht.

Infoveranstaltung_20150129

Es wurden ein aktueller Bericht zum Stand gegeben:

Das neue Klimagutachten liegt vor

Das Ergebnis schließt eine Bebaung von Piepersberg West, Fürkeltrath II und Keusenhof nicht aus, weil die Gutachter nur geringfügige Verschlechterungen des IST-Zustandes sehen. Aber es gibt welche … eine Bebauung ist nicht ohne Folgen.

Bürgerbefragung zu neuen Gewerbegebieten

Da die Befragung nicht nur einzelne Gebiete betrifft, bekommt die Diskussion einen eher allgemeinen Charakter und sie wird zur Abstimmung über die grundsätzliche Wirtschaftspolitik. Viele Besucher stellen den Auftrag der Wirtschaftsförderung als privatwirtschaftliche gewinnorientierte Gesellschaft in Frage, denn dadurch wird die Wirtschaftsförderung nahezu gezwungen, neue Flächen zu bekommen, damit sie diese bestmöglich verkaufen kann.

Regionalplanung

Bis Ende März können alle Bürger beim Regionalrat in Düsseldorf den ausgelegten neuen Regionalplan einsehen und ihre Widersprüche und Bemerkungen abgeben.
Die Bürgerinitiative wird dazu hier (folgt demnächst) weiter informieren und einen Musterbrief zur Verfügung stellen.

Lesen Sie auch die Berichte im Solinger Boten, Solinger Morgenpost und bei Solingen-gehört-uns.

Ittertal ist ein lokalklimatischer Gunstraum

27.01.2015 Ittertal ist ein lokalklimatischer Gunstraum

Gerade noch rechtzeitig zur Bürgerbefragung wurde das Klimagutachten zum Ittertal fertiggestellt und mit der Befragung den Bürger zur verfügung gestellt.

Damit ist die Verwaltung zwar ihrer Verpflichtung nachgekommen, doch eine echte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Inhalten des Gutachten und möglichen Folgeabschätzungen durch die geplanten neuen Gewerbegebiete wird für den Bürger nur schwer möglich sein.

Wer liest schon ständig Klimagutachten und kann die Aussagen bewerten?

Schlußfolgerungen für die eigene Meinungsbildung hinsichtlich pro oder contra einer Ausweisung von Gewerbeflächen im Ittertal brauchen mehr Hintergrundwissen.

Besuchen Sie unsere Infoveranstaltung am Do. 29.01.2015 um 19:00 Uhr im Walder Stadtsaal.

Nur ein Hinweis:

Laut Zeitungsbericht in der Solinger Morgenpost wurde für das Gutachten das Ittertal zweigeteilt, nördlich und südlich des Kreisverkehrs an der Ittertalstraße, weil der Kreisverkehr den Luftaustausch im Ittertal behindert. Das Gutachten kommt dann zum Schluß, dass in den nördlichen Gebieten eine Bebauung möglich wäre, weil sie den durch die barriere Kreisverkehr sowieso verringerten Luftaustausch nicht weiter stören würde.

Im Klartext bedeutet das, der Luftaustausch im Ittertal ist schon gestört, dann stören neue Gewerbegebiete auch nicht mehr.

Richtig wäre, wir müssen neue Gewerbegebiete verhindern, damit es nicht noch schlimmer wird.