PM 14.01.2016 – Architekten-Wettbewerb für die Bergisch-Land-Arena startet offensichtlich ohne Berücksichtigung des Gesamtgutachtens Ittertal

Der BHC startet den Architekten-Wettbewerb für die Bergisch-Land-Arena Ende Januar bevor das Gesamtgutachten Ittertal vorliegt. Die Stadt Solingen will das Grundstück im Gewerbegebiet Piepersberg offensichtlich umsonst zur Verfügung stellen und die Stadt Wuppertal will den Anschluss des Gebietes an die Verkehrsinfrastruktur schaffen. Wie es scheint, sind alle Standortfragen geklärt. Selbst ein Wunschtermin für die Eröffnung zum Saisonstart 2018/2019 ist schon in Aussicht genommen worden.
Wie es im Dezember noch hieß, soll das seit zwei Jahren ausstehende Gesamtgutachten zur Bebauung des Ittertal laut Auskunft der Stadtverwaltung Anfang 2016, vermutlich im Februar veröffentlicht werden. Derzeit schreiben Verwaltungsmitarbeiter und Gutachten noch an der Endfassung. Die Stadt hatte zugesagt, keine Planungen zu den neuen Gewerbegebieten im Ittertal ohne Gesamtgutachten verfolgen zu wollen.

Luftbild von Matthias Kunde, August 2015, mit grafischen Ergänzungen zu Piepersberg-West

Der Start des Architektenwettbewerbs ohne Berücksichtigung des Gesamtgutachtens lässt aber auf eine fehlende Sensibilität bei den Beteiligten für die Bedeutung des Ittertals und seine Umwelt- und Klimafunktionen schließen. Es entsteht der Eindruck, durch den Architektenwettbewerb sollen Fakten geschaffen und Zeitdruck aufgebaut werden. Eine sorgsame Umweltprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans wird dadurch beeinträchtigt.
Auch ist der Öffentlichkeit die zeitliche Abfolge schwer vermittelbar. Würde das Gesamtgutachten vor weiteren Planungen zu einzelnen Gebieten vorliegen, wäre die Sachlage eindeutig. So stellt sich aber die Frage, ob das Gesamtgutachten hinsichtlich Piepersberg West vielleicht zu positiv, d.h. im Sinne des geplanten Vorhabens, formuliert wird.

Jedenfalls hat das „Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW“ (LANUV) in seinem „Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege“ zum neuen Regionalplan die Fläche Piepersberg West als „Biotopverbund -besondere Bedeutung“ bewertet. Das Anfang 2015 vorgelegte „Klimagutachten für das Ittertal in Solingen“ hat u.a. festgestellt, dass eine Bebauung von Piepersberg-West die Ausbildung von ausreichend mächtigen Kaltluftschichten zur Vermeidung von Überwärmung umliegender Gebiete verhindern könnte: „Die Nähe zum bestehenden Gewerbegebiet Piepersberg-Ost birgt die Gefahr der Ausbildung einer neuen schwachen Wärmeinsel in diesem Gebiet.“ (S. 53)
Eine Beeinträchtigung des Luftaustauschs im oberen Bereich des Ittertals durch Bebauung von Piepersberg Ost und West, die das Tal auf nur noch ca. 135m einschnürt, ist auf jeden Fall zu erwarten.
Auch wird die Bebauung des Areals starken Einfluss auf das Ittertal als Biotop-Verbund zwischen den Naturschutzgebieten im Tal der Wupper/Burgholz, dem Ittertal und der Ohligser- und Hildener-Heide haben. Es sind Folgen für Flora und Fauna zu erwarten, u.a. werden Wanderwege für Fledertiere massiv eingeschränkt.
Sinnvollerweise sollte daher zunächst das Gesamtgutachten Ittertal vorgelegt werden. Erst dann kann entschieden werden, ob und unter welchen Umweltauflagen eine Bebauung erfolgen kann. Falls die Mehrheit des Rates einer Bebauung zustimmt, müsste vor einem Architekten-Wettbewerb ein Bebauungsplan, der diese Umweltaspekte berücksichtigt und entsprechende Auflagen enthält, erstellt werden. Schließlich sind diese Auflagen zum Schutz von Flora, Fauna und Klima wichtige Eingangsgrößen, die die Architekten berücksichtigen müssen.

Als Bürgerinitiative halten wir grundsätzlich die Bebauung von Piepersberg-West für problematisch!
Auf jeden Fall aber sollte eine frühzeitige Berücksichtigung aller umwelt- und klimarelevanten Aspekte erfolgen. Ebenso treten wir für eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung ein, zumal in diesem Fall zwei Kommunen beteiligt sind.

PM Architekten-Wettbewerb für die Bergisch-Land-Arena startet offensichtlich ohne Berücksichtigung des Gesamtgutachtens Ittertal

Anfang des Jahres hat der Bergsiche Handball Club (BHC) seine Pläne zum bau einer Bergisch-Land-Arena veröffentlicht. Danach soll Ende Januar ein Architektenwettbewerb starten, um Vorschläge für eine Multifunktionshalle für Sport und Konzerte zu generieren. Als Gebiet ist das potenzielle Gewerbegebiet Pierpsberg-Ost vorgesehen.

Wir sehen eine Bebauung in diesem Gebiet als sehr kritisch an, weil durch Gebäude und versiegelte Flächen das Ittertal massiv in seiner natürlichen Funktion als Biotop-Verbund und Kaltluftentstehungsraum beeinträchtigt wird.

Lesen Sie dazu unsere Presseerklärung.

Neues Jahr – neue Seite

Mit dem neuen Jahr kommt auch ein neues Content Management System für die Homepage der Bürgerinitiative.

Das bisherige System wurde vom Anbieter abgekündigt, so dass ein Wechsel notwendig wurde. Das neue System soll auf allen Ausgabegeräten funktionieren. Es ist „responsive“ und daher können alle Inhalte auch auf mobilen Geräten ohne Verluste dargestellt werden.

Allerdings funktioniert noch nicht alles …

Falls etwas auffällt:

Weihnachtsmann im Ittertal gesichtet

Es war einmal in den Jahren vor dem Klimawandel, als es noch weiße Weihnachten gab und der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten problemlos vom Rhein durch den Biotop-Verbund Ittertal bis nach Wuppertal fahren konnte. Bei Sonnenaufgang war es aufmerksamen Spaziergängern damals möglich, den scheuen Weihnachtsmann zu beobachten. Zuletzt wurde der Weihnachtsmann ungefähr im Gebiet von Fürkeltrath 2 unterwegs zum Piepersberg gesehen.

Leider gibt es von dem seltenen Ereignis nur ein unscharfes Foto.

Weihnachtsmann im Ittertal
Weihnachtsmann im Ittertal

Auch dieses Jahr kann der Weihnachtsmann wieder den Weg durch das Ittertal nehmen und sich dabei sogar von Fledertieren, die von der Ohligser Heide ins Winterlager nach Burgholz ziehen, begleiten lassen.
Und damit das so bleibt, wird sich die Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ auch nächstes Jahr weiter für den Erhalt des Ittertals engagieren.

Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, Besuchern unserer Veranstaltungen, Unterzeichnern von Eingaben, Mitdiskutanten, Politikern, Interessensvertretern, Journalisten und auch Spendengebern!

Wer die Reise von Santa Claus verfolgen und prüfen will, ob er tatsächlich durch das Ittertal reist, kann www.noradsanta.org nutzen. Seit 60 Jahren informiert die NORAD am 24.12. über den aktuellen Aufenthaltsort des Weihnachtsmannes (Link zum Nachlesen).

WIR WÜNSCHEN BESINNLICHE WEIHNACHTEN
UND EIN FROHES NEUES JAHR 2016