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Liebe Leserinnen und Leser, aus aktuellen Anlaß möchten wir auf zwei Aspekte hinweisen, warum der Erhalt von Grünflächen grundsätzlich wichtig ist. Beide Aspekte sehen wir im Ittertal und möchten daher dafür werben, mit Flächenschutz schnell und einfach und (!) direkt vor der Haustüre anzufangen. |
Heute, am 22. Mai, ist internationaler Tag der biologischen Vielfalt. UN-Generalsekretär Guterres: „Ein gesunder Planet ist für die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Doch die biologische Vielfalt nimmt in einem nie dagewesenen und besorgniserregenden Tempo ab und gerät immer stärker unter Druck. Wir verbrauchen die Ressourcen schneller, als die Natur sie wieder auffüllen kann. Wir müssen die Natur schützen, Ökosysteme wiederherstellen und unsere Beziehung zur Erde ins Gleichgewicht bringen. …“ |
Was hat das Ittertal damit zu tun? Das Ittertal stellt eine noch vorhandene grüne Verbindung zwischen dem Rhein und der Wupper dar. Diese Verbindung ermöglicht es, dass Tiere, wie zum Beispiel Fledermäuse, entlang dieser Verbindungen wandern können, dass die Populationen sich austauschen und so ihr Genpool vielfältig bleibt. Werden die vorhandenen Grünflächen in Gewerbegebiete umgewandelt und die Verbindungen unterbrochen, verliert nicht nur der Mensch Naherholungsgebiete, sondern Flora und Fauna wird Lebensraum genommen. Sie können übrigens noch bis zum 1. Juni die Volksinitiative Artenvielfalt mit Ihrer Unterschrift unterstützen. Infos gibt es hier. |
Die Trockenheit läßt den Grundwasserspiegel sinken. Das Solinger Tageblatt hat heute in einem Bericht zu den umstrittenen Änderungen des NRW-Landeswassergesetzes auch über die lokalen Folgen der zurückliegenden trockenen Jahre berichtet. Der ausgebliebene Niederschlag hat in unserer Region u.a. zu einem Absinken des Grundwasserspiegels geführt. Die Auswirkungen können wir alle daran erkennen, dass auch in unserer vermeintlich wasserreichen Region die Fichtenbestände in den Wäldern absterben. Die flachwurzelnden Fichten erreichen nicht mehr das abgesunkene Grundwasser. Auch fallen im Sommer immer mehr Bäche trocken, weil Quellen versiegen, was wiederum schädlich für Wasserlebewesen und die biologische Vielfalt, siehe oben, ist. Versiegelte Flächen verstärken das Problem noch, weil wegen der fehlenden Versickerunsflächen das Regenwasser über Kanalisationen wegegeführt werden muß. Auch dieses Wasser landet dann nicht mehr dort im Boden, wo es bisher versickerte und die Bäche speiste. Jede versiegelte Fläche im Ittertal ist daher eine versiegelte Fläche zuviel und wird diesen Effekt verstärken. Im oberen Tal trocknen die Bäche aus, im unteren Talbereich kommt es zu Überschwemmungen, was dann wieder aufwendige Kanalbaumaßnahmen erfordert, siehe Tunnelstraße. |
Der Erhalt von Grünflächen ist also auch immer ein Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt und hilft, den Wasserhaushalt intakt zu halten. Unsere Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ fordert seit Anfang an, Grünflächen im Ittertal auch unter den beiden oben beschriebenen Aspekten Biodiversität und Vermeidung von Versiegelung zu erhalten und den allgemeinen Flächenfrass zu beenden. Grünflächen heizen sich nicht so stark auf wie versiegelte Beton- oder Asphaltflächen und sorgen für Kaltluftentstehung und lokale Luftströmungen. Diese Luftströmungen unterstützen eine natürliche Belüftung von angrenzenden städtischen Siedlungsflächen. Auch Regen wird durch intakte Grünflächen aufgefangen, gepuffert und auf natürliche Art und Weise in den Boden geleitet, d.h. der Regen versickert und fließt zeitverzögert in Bäche und Flüße. Die Gefahren von Starkregen werden so natürlich und ohne weiteren Aufwand verhindert. Eine Bebauung des Ittertals mit Gewerbeflächen versiegelt nicht nur die Flächen, sondern verriegelt zusätzlich auch die Biotop-Verbindung zwischen Ittertal und dem Tal der Wupper im Solinger Norden. Die Konsequenz kann nur sein, die noch vorhandenen Flächen vor Bebauung zu schützen und somit Klima- und Naturschutz zu betreiben. Der gerade noch so vorhandene durchgehende Grüngürtel rund um Solingen muß erhalten bleiben. Bevor Grünflächen sinnlos geopfert werden, müssen brachliegende ehemalige Gewerbe- und Industrieflächen wieder nutzbar gemacht werden. |
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Fragen, Anregungen und Kommentare gerne an |
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