19.04.2018 Einladung Diskussionsveranstaltung

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­ ­ ­ ­ Einladung zur Diskussionsveranstaltung
Donnerstag, 26. April 2018 um 18:30 Uhr Stadtsaal Wald, Solingen
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­ ­ ­ ­ Wir laden Sie zu unserer Diskussionsveranstaltung ein:

Thema:           Bedrohtes Ittertal – Bedrohte Solinger Landwirtschaft
Wann?            Donnerstag, 26. April 2018, 18:30 Uhr
Wo?                Stadtsaal Solingen-Wald, Friedrich-Ebert-Straße 75

 Wir berichten über die aktuelle Situation, über Ratsbeschlüsse und den Regionalplan.Wir verdeutlichen die Bedeutung, Funktion und Entwicklung des Ittertals, stellen die Konsequenzen einer Bebauungsverdichtung dar und erläutern den Wert der Biotopvernetzung und der landwirtschaftlichen Nutzung. Hierzu haben wir Dr. Boomers, Leiter der Station Mittlere Wupper, eingeladen.Wir sprechen über Ökonomie und Ökologie, effiziente Nutzung, Flächenbedarf, Vorrat an Brachflächen, Sicherung von Gewerbeflächen und Landschaftspflege.Wir erwarten die aussagekräftigen Statements der Fraktionsvertreter des Solinger Stadtrates.Wir beschäftigen uns mit der Existenzfrage der Landwirtschaft und der nachhaltigen Versorgung aus der Region.Im Anschluss ist Gelegenheit zu einer regen Diskussion mit den interessierten Besuchern unserer Veranstaltung.Link zum Einladungs-Flyer
 
Wir freuen uns über Ihr zahlreiches Erscheinen und bitten um Ihre rege Teilnahme.
 
Freundliche Grüße
Ihre Bürgerinitiative Rettet das Ittertal


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­ ­ ­ ­ Hintergrundinformationen:

Bedrohte Solinger Landwirtschaft – Bedrohtes Ittertal
 
Hintergründe zur Diskussionsveranstaltung am Donnerstag 26. April 2018 ab 18:30 Uhr im Walder Stadtsaal in Solingen-Wald.
 
Der Regionalrat hat die Aufstellung des neuen Regionalplans für den Regierungsbezirk Düsseldorf im Dezember 2017 nach zweifacher Auslage und Änderung beschlossen. Leider sind wir, die Bürger der Städte Solingen und Haan, dabei mit unseren Aktivitäten und Stellungnahmen zum Schutz des Ittertals nicht durchgedrungen. Der regional bedeutsame Grünzug ist als Teil des Biotopverbundes in NRW weiterhin bedroht.
Im Ittertal sind vier landwirtschaftlich genutzte Freiflächen, die zugleich auch wertvolle Naturräume darstellen, von einer Überbauung mit Gewerbegebieten bedroht. Die Flächen Keusenhof, Buschfeld, Fürkeltrath 2 und Piepersberg West haben jedoch zum Teil beachtlich hohe Bodenwerte (hohe Fruchtbarkeit des Bodens) und besitzen, gutachterlich bestätigt, durchweg „besonders schutzwürdige“ bzw. „schutzwürdige“ Bodenfunktionen.
Im Regionalplan wurden diese vier Flächen nun so „überplant“, dass dort Gewerbegebiete etc. festgelegt und die Äcker bebaut und damit dauerhaft versiegelt, also vernichtet, werden können. Der Regionalrat hat dabei dem Planentwurf der Bezirksregierung, in den die völlig überzogenen Vorstellungen zum zukünftigen Bedarf an Gewerbeflächen der Bergischen Entwicklungsagentur einflossen, nun zugestimmt. Damit verstößt er gegen die eigenen Grundsätze und Ziele, unsinniges „Vorratsdenken“ zu vermeiden.
 
Nun liegt es beim Stadtrat
Da der Regionalplan den Weg für die Umwidmung der Freiflächen im Ittertal von land­wirt­schaft­licher Nutzung in Besiedlungsflächen freimacht, liegt die planerische Verantwortung nun bei den Städten.
In Solingen wird seit vielen Jahren nach dem Grundsatz verfahren, einen möglichst großen Flächenpool verfügbar zu halten, um bei eventuellen Nachfragen von Investitionswilligen „etwas anbieten“ zu können.
Tatsächlich gibt es aber weit weniger solcher Nachfragen, als der Bezirksregierung angegeben wurden. Selbst bereits entwickelte Freiflächen, wie Fürkeltrath 1, konnten seit 2001 bis heute noch nicht mit Gewerbe besiedelt werden!
Außerdem zeigte das Flächenkataster der Stadt Solingen schon 2013 Brachflächen im Umfang von 52,9 ha für die gewerbliche Nutzung im Stadtinnenraum. Leider liegt, obwohl längst zugesagt, bisher keine Aufgliederung nach Teilflächen vor. 2017 waren es dann bereits 77,8 ha; so die Verwaltung.
 
778.000 qm Gewerbebrachen
Dazu kommen seit langem nicht verkaufte Flächen wie Fürkeltrath 1. Brauchen wir wirklich noch mehr?
Tatsächlich wächst der Flächenvorrat mit jeder Firmenschließung und widerspricht dem vor sechs Jahren benannten „erkennbaren Bedarf“ für neue Gewerbegebiete völlig; ist, trotz der konjunkturell guten Wirtschaftslage, sogar abnehmend. Die Produktionswelt ist offensichtlich im Wandel.
Positiv zu bewerten sind erste Ansätze für eine grundlegende Wandlung im Flächen­ma­na­ge­ment der Stadt. Das Brachen-Recycling wird forciert, da hier schon lange Fördergelder auf Abruf warten. Dies stellt Flächen bereit für Unternehmen, die bei geringer Fläche personalintensiv auch höhere wirtschaftliche Ergebnisse erzielen. Dies ist für unsere Stadt dringend notwendig. Und es vermindert den Flächenfraß und die Versiegelung von Freiflächen der Landwirtschaft, der Landschaft und unseres Erholungsraums.
Diese lobenswerten Maßnahmen der Stadt müssen nun aber auch endlich dazu führen, dass gar keine neuen Flächen im Außenbereich mehr bebaut werden!
 
Wer regiert? Die Minderheit regiert!
 
Es ist besonders unverständlich, dass gerade auch die Solinger Mitglieder des Regionalrates dort gegen die eindeutigen Beschlüsse des jeweiligen Stadtrates stimmten. Der Solinger Stadtrat stimmte zum Beispiel mit 94% und der Haaner Stadtrat mit 100% für den vollständigen Erhalt der fast 20 ha großen landwirtschaftlich genutzten Fläche Buschfeld und damit auch gegen die Aufnahme dieser Fläche in den Regionalplan.
Die Stadträte von Solingen und Haan repräsentieren rund 200.000 Einwohner. Dennoch wurden Sie von den Regionalratsmitgliedern, die über kein direktes Mandat verfügen, missachtet. Ein einmaliger Vorgang, der mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, zu denen sich auch Solingen offiziell bekennt, nicht vereinbar ist.
 
 
Alles gut?
 
Der Solinger Stadtrat ist durch den Regionalplan nicht gezwungen, Buschfeld gegen seinen Willen zu bebauen. Auch zu Fürkeltrath 2 und Piepersberg West hatte der Stadtrat abweichend zum Regionalplan beschlossen, nur ca. 45% der Flächen zu bebauen und nicht die kompletten Gebiete. Leider wächst aber trotzdem die Wahrscheinlichkeit einer Bebauung durch diesen Regionalplanbeschluss.
Bisher hat der Stadtrat zwar eine klare Position. Aber was ist nach der nächsten Wahl?
 
Als Bürgerinitiative wenden wir uns daher insgesamt bereits gegen jede Planung einer weiteren Bebauung des Ittertals.
 
Mit der Veranstaltung wollen für den Erhalt des Ittertals und für den Erhalt der land­wirt­schaft­lichen Flächen in Solingen werben.
 
Zur Diskussionsveranstaltung am 26.04.2018 kommen unter anderem:Mandatsträger der politischen ParteienLandwirte und deren OrganisationenUmweltverbändeKirchenBürger und Bürgerinitiativen 
Gerade Landwirte sind generationenübergreifende Gestalter und Pfleger der ländlichen Räume. Sie prägten in Generationen unsere Landschaften, die uns daher Nahrung geben und uns zur Erholung dienen. Die Bauernverbände erhalten damit, abgesehen von der Erzeugung von Nahrungsmitteln und derer regionaler Vermarktung, eine grundlegende ökonomische, soziale und ökologische Bedeutung, die weit über die Bewertung der Flächen in der einen oder anderen Form der Nutzung hinausgeht.
 
 
Der ungehemmte Flächenfraß muss ein Ende finden.
 
Bitte kommen daher auch Sie am 26. April 2018 um 18:30 Uhr in den Walder Stadtsaal.
 
Und, leiten Sie bitte diese Einladung an Interessierte weiter. Danke!


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­ ­ ­ ­ Anregungen und Kommentare diskutieren wir gerne mit Ihnen:

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Bürgerinitiative Rettet das Ittertal c/o Ingo Hill
Baverter Straße 60
42719 Solingen
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