Klimaschutz und Nachhaltigkeit bitte auch im Ittertal befördern!
Die Bürgerintiative „Rettet das Ittertal“ BIRDI gratuliert Solingen zur Verleihung des Sonderpreises „PartnerStadt – Nachhaltige Infrastrukturen lokal und global“ durch das Bundesumweltministerium. BIRDI dankt insbesondere den Fördervereinen für die Städtepartnerschaften mit Jinotega/Nicaragua und Thiès/Senegal für ihr jahrzehntelanges Engagement. Gleichwohl erlaubt sich BIRDI danach zu fragen, wie die in der Ferne verfolgten Ziele vor der eigenen Haustüre umgesetzt werden:
In Thiès förderte Solingen die Rehabilitierung von Ökosystemen. Warum lässt Solingen dann das Ittertal mit seiner noch bestehenden Artenvielfalt nicht einfach unangetastet? Warum will die Stadt die für die regionale Ernährung so wertvollen Böden zubetonieren? Zumal rund 50 ha Gewerbeflächen in der Stadt brach liegen?
In Thiès werden mit Solinger Unterstützung städtische Grünflächen eingerichtet und das Hochplateau aufgeforstet – wie passt das zu den aktuellen Plänen, die Solinger Baumschutzverordnung zu kippen und eine Halle mit fragwürdigem wirtschaftlichen Konzept in ein mehrere Städte verbindendes Naherholungsgebiet bauen zu lassen?
In Thiès setzt sich Solingen für Wasserschutz ein. Wäre der Erhalt des Ittertales nicht eine wunderbare Wasserschutzmaßnahme vor Ort, die zudem nichts kostet?
Bereits 2012 wurde Solingen für seine nachhaltige Kooperation mit den Nachbarstädten ausgezeichnet. Düsseldorf plant jetzt, die Itter an ihrer Mündung aus der Verrohrung zu befreien. Könnte Solingen nicht ähnlich handeln und mit dem Ausbau des Biotopverbundes eine regionale, auch touristisch interessante Kooperation der Städte entlang der Itter entwickeln?
2012 wurde Solingen vom Umweltministerium auch für seine Bürgerbeteiligung mit dem Sonderpreis für „Governance und Verwaltung“ ausgezeichnet. BIRDI fragt: Wo wird beim Ittertal der Bürgerwille beachtet? 90% der 2015 zum Thema Gewerbegebiete online befragten Bürger betonten, dass sie das Ittertal nicht bebaut haben wollen.