Wieso hat Solingen ein negatives Flächenkonto im Regionalplan Düsseldorf?
Jeder Planung, also auch die Regionalplanung der Bezirksregierung Düsseldorf zur Entwicklung des Regierungsbezirkes Düsseldorf von Kleve über Krefeld bis Remscheid, liegen Annahmen über die erwartete zukünftige Entwicklung zugrunde.
Im Zeitraum von ca. 2010-2012 hat die BezReg. den Regionalplan Düsseldorf (RPD) neu für den Zeitraum bis 2030 ff. neu aufgestellt. Dazu wurden die betroffenen Kommunen und kreisfreien Städte im RegBez. aufgefordert, u.a. ihren vermuteten zukünftigen Flächenbedarf für Wohnen und Gewerbe zu melden.
Zusammen mit den bereits eingeplanten, d.h. in den kommunalen Flächennutzungsplänen eingetragenen (verorteten) Gewerbegebieten, ergeben sich dann pro Kommune und Stadt die jeweiligen Hektarzahlen an Gewerbeflächenreserven, mit denen geplant werden kann.
So weit, so gut. – Oder auch nicht.
Die Bezirksregierung hatte nicht vorgegeben, wie der vermutete zukünftige Gewerbeflächenbedarf zu ermitteln ist. Herausgekommen sind daher uneinheitlich ermittelte Flächenbedarfe der Kommunen, die von der BezReg nivelliert wurden und so dann auch überzogene „Wünsche“ der Kommunen aufgenommen und geduldet wurden. Für Solingen hatte das zur Folge, dass der Wunsch zu einem negativen Flächenkonto, d.h. ein ungedeckter Bedarf, geführt hat.
Die Folge ist, wer den Hintergrund nicht kennt, interpretiert das „negative Flächenkonto“ als eine „Verpflichtung“ der BezReg., neue Flächen ausweisen zu müssen. Dabei hat die BezReg. nur überzogene Wünsche dokumentiert.
Die folgenden Bilder zeigen die Herleitung des negativen Flächenkontos und gleichen die Wunschvorstellung mit der Realität ab.
Foliensatz zum Download:
Gewerbeflächenbedarf von Solingen bis 2023