Hintergründe

Das Ittertal ist ein ca 2 km breiter und 10 km Talraum längs des namensgebenden Baches „Itter“. Im Regionalplan wird dieser Raum auch als Grünzug „Solinger Bachtäler“ bezeichnet.

Karte mit Gewerbegebieten
Schematische Karte der geplanten Gewerbegebiete im Ittertal

Die Itter hat in Solingen-Gräfrath mehrere Quellbäche und mündet ca. 20 km weiter süd-westlich bei Düsseldorf-Benrath in den Rhein.

Das Ittertal beginnt in Wuppertal in den „Wupper-Bergen“ und streift mit seinen Rändern die Städte und Gemeinden Haan, Hilden und Solingen und mündet in der Rheinebene in Düsseldorf.

In den vielen Jahren der Industriealisierung und menschlicher Nutzung ist das Tal immer von den Rändern zugebaut worden, so dass jetzt nur noch ein relativ enger aber grüner Streifen auf der Talsohle bleibt. Allerdings stellt dieser Streifen immer noch eine wertvolle Verbindung zwischen verschiedenen Biotopen dar, so dass ein Austausch von Flora und Fauna zwischen dem Tal der Wupper und dem Rhein möglich ist.

Es ist erklärtes Ziel der Politik in NRW, derartige Biotop-Verbünde zu schützen.

Leider plant die Stadt Solingen im Ittertal vier neue Gewerbegebiete auszuweisen und dafür wertvolle Grünflächen zu opfern! (Stand ca. 2012)

Oberes Ittertal mit geplanten Gewerbegebieten Foto: Matthias Kunde solingen-von-oben.de
Oberes Ittertal mit geplanten Gewerbegebieten
Foto: Matthias Kunde, solingen-von-oben.de

Die endgültige Umwandlung von Grünflächen in Gewerbegebiete war vielleicht zu Beginn der Industriealisierung akzeptabel, heute nicht mehr. Insbesondere, wenn eine Stadt keine Flächen mehr übrig hat, sollten innovativere Lösungen gefunden werden.
Solingen und seine Bürger profitieren noch von den grünen Tälern. Werden diese weiter geopfert, werden sich auch die Menschen nicht mehr wohlfühlen.

Auf Basis sachlicher und fundierter Informationen informieren wir als Bürgerinitiative zum einen die Bürger und zum anderen die Politik (und die Verwaltung) über die Problematik im und um das Ittertal (Flächenverbauch, Schutz des Biotop-Verbundes, Klimaauswirkungen, Naherholung, …) und versuchen, die bedrohten Grünflächen vor Versiegelung durch Gewerbegebiete zu schützen. Wir haben bisher mehrere Infostände, Infoveranstaltungen, Podiumsdiskussionen z.B. anlässlich der Kommunalwahlen, Staffelfahrten oder auch Ministerbesuche organisiert, durchgeführt und durch zahlreiche Pressemeldungen begleitet. Nach der Veröffentlichung des sogenannten Gesamtgutachtens und der anschließenden politischen Diskussion im Rat gibt es groß folgenden Stand (Stand ca. 2018):
– Die Gebiete Buschfeld und Keusenhof sollen Grünflächen bleiben.
– Die Gebiete Fürkeltrath-2 und Piepersberg-West sollen auf ca 50% der Fläche reduziert werden (das entspricht der Fläche im Besitz der Wirtschaftsförderung).

Ist das ein Erfolg? Hört die BI Rettet das Ittertal jetzt auf?

Sicherlich zweimal NEIN!

Auch die reduzierten Flächen sind zuviel an Flächenversiegelung in einem landwirtschaftlich genutzten und sensiblen Bereich. Die Nutzung von Brachflächen oder bereits versiegelten Flächen im Innenbereich ist für die örtliche Wirtschaft sinnvoller, denn auch die Landwirtschaft braucht Flächen.
Und solange Buschfeld und Keusenhof immer noch im Regionalplan, also auf der übergeordneten Ebene der Bezirksregierung, als potenzielle Gewerbefläche geführt werden, bleibt noch einiges zu tun.

Auch im Jahr 2023 ist Buschfeld immer noch im RPD als ASB-Fläche ausgewiesen. Dabei zeigt eine Analyse ausreichend Reserveflächen für Gewerbe.
Zu Jahresanfang 2024 ist ein Masterplan Arbeit und Wirtschaft veröffentlicht worden, der plötzlich und ohne Begründung die vollständige Entwicklung von Fürkeltrath-2 und Piepersberg-West empfiehlt.